-
Auch in Österreich wurden Produkte mit Pferde- statt Rindsfleisch entdeckt.
Der Pferdefleischskandal ist nun auch in Österreich angekommen: Im Fertiggericht «Tortelloni Rindfleisch» ist ein nicht deklarierter Anteil an Pferdefleisch gefunden worden. Das Produkt war bei Lidl Österreich erhältlich. Die EU berät über die Einführung eines Gentests.
Produziert wurde es von dem Stuttgarter Hersteller «Gusto», wie das österreichische Gesundheitsministerium am Freitag mitteilte. Bei einer von zwei genommenen Proben war Pferdefleisch nachweisbar.
Alle betroffenen Produkte werden jetzt aus den Regalen genommen, wie ein Sprecher des Ministeriums, Fabian Fusseis, sagte. In Österreich gab es in den vergangenen Tagen verstärkt Kontrollen von Fertigprodukten. «Es ist nicht ausgeschlossen, dass wir noch weitere Proben mit Pferdefleisch entdecken», sagte Fusseis.
Vor dem Hintergrund des Lebensmittelskandals beraten die EU-Staaten seit Freitagvormittag über die Einführung europaweiter Gentests für Rindfleisch. Mit den Tests sollen die Aufsichtsbehörden feststellen, ob es sich bei den Proben um falsch deklariertes Pferdefleisch handelt.
«Die Verbraucher müssen sicher sein, dass auf EU-Ebene alles getan werden wird, um ihr Vertrauen in die Produkte auf unseren Märkten so schnell wie möglich wiederherzustellen», erklärte EU-Verbraucherkommissar Tonio Borg.
Ausserdem soll Pferdefleisch auf Rückstände des Medikaments Phenylbutazon untersucht werden. Das Mittel wird bei Pferden gegen Entzündungen oder zum Doping eingesetzt. Stimmen die Ländervertreter den Plänen der EU-Kommission zu, könnten die Untersuchungen im März beginnen.