Die Lieferungen von Saatkartoffeln aus Grossbritannien fallen weg.
Swissem
Der Pflanzkartoffelsektor in Irland soll gestärkt werden. Um den Anbau in Irland zu stärken, hat das Dubliner Landwirtschaftsministerium für darauf abzielende Investitionen 3,1 Mio. Euro (3,09 Mio. CHF) bereitgestellt.
Zudem wird die Förderung laut seinen Angaben auf Erzeuger frittengeeigneter Kartoffeln ausgedehnt. Ziel der Investitionsbeihilfe sei es, den Ausbau der Kapazitäten des heimischen Pflanzkartoffelsektors zu forcieren, indem die Infrastruktur für Produktion, Lagerung und Vermarktung der Saatkartoffeln gefördert werde. Den Antragstellern werden für Maschinen und Anlagen Zuschüsse in Höhe von 40 % gewährt, Junglandwirte erhalten bis zu 60 %. Die Mittel dafür stammen aus der Irland zugewiesenen Brexit-Anpassungsreserve (BAR).
Landwirtschaftsminister Charlie McConalogue sieht mit der jetzt auf den Weg gebrachten Beihilfe den Herausforderungen Rechnung getragen, denen der irische Kartoffelsektor nach dem Brexit gegenüberstehe. Er wies darauf hin, dass seit dem 1. Januar 2021 rund 4 000 t Pflanzkartoffeln, die bis dahin aus dem Vereinigten Königreich eingeführt worden seien, nicht mehr nach Irland geliefert werden dürften. Darüber hinaus importiert Irland dem Ministerium zufolge etwa 64’000 t Frischkartoffeln aus dem Königreich.
Derweil mahnte der irische Bauernverband (IFA) vergangene Woche höhere Produzentenpreise für die Hackfrucht an. Verbandspräsident Tim Cullinan verwies auf die stark gestiegenen Herstellungskosten. Bei einem Treffen der Kartoffelbauern beklagte er, dass die derzeitigen Grosshandelspreise für Kartoffeln für die Landwirte nicht kostendeckend seien. Cullinan sieht vor allem den Detailhandel in der Pflicht. Ohne eine Preiserhöhung werde die weitere Belieferung durch die Landwirte in Frage gestellt. Kartoffelanbauer dürften dann aus der Produktion aussteigen.