Rund 75 % der Landesfläche von Kasachstan sind landwirtschaftlich nutzbar. – Olzhass
Kasachstan verbietet ab dem 15. Dezember auch die Ausfuhr von männlichen lebenden Rindern für sechs Monate. Seit Anfang Oktober galt bislang lediglich ein sechsmonatiges Exportverbot für weibliche Zuchtrinder und Kleinvieh.
Wie kasachische Fachmedien weiter berichteten, wird ebenfalls ab Mitte dieses Monats der Export von Kartoffeln und Karotten untersagt, und zwar für drei Monate.
Ziel der Markteingriffe sei die Vermeidung von weiteren Preissteigerungen und einer Verknappung der betreffenden Produkte am Inlandsmarkt. Beispielsweise hätten sich Rind- und Hammelfleisch seit Anfang 2021 um 15 % beziehungsweise 21 % verteuert.
Derweil seien in den ersten zehn Monaten dieses Jahres 161’000 Rinder exportiert worden; das bedeutete gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Plus von 460 %.
Unterdessen seien die fleischverarbeitenden Betriebe in Kasachstan nur zu 50 % ausgelastet. Derweil klagten die kasachischen Hersteller von Sonnenblumenöl, wegen der Exportpolitik der Regierung in Nur-Sultan kurz vor dem Bankrott zu stehen, da sie aufgrund der auferlegten Restriktionen ihre Verträge mit ausländischen Kunden nicht fristgerecht erfüllen könnten.
Fachmedien zufolge kam der Export von Sonnenblumenöl und auch der von Sonnenblumensaat im vergangenen Monat zum Erliegen, weil das Landwirtschaftsministerium für November keine Ausfuhrquoten festgelegt hatte.
Neue Vorgaben befänden sich zurzeit noch in der Genehmigungsphase. Diese sähen bis zum 1. Juli 2022 ein Exportkontingent für Sonnenblumensaat von 125 000 t und für Sonnenblumenöl von 110’000 t vor, hieß es.