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Bild: Boris Alexeev
Das russische Agrarministerium hat den nationalen Antimonopol-dienst aufgefordert, die Preispolitik der Milch-verarbeiter stärker zu überwachen. Nach Ansicht des Ressorts kaufen die Molkereien die Rohmilch in diesem Sommer zu preiswert ein.
Den Angaben des Föderalen Statistischen Dienstes zufolge wurden im Juni für einen Liter Rohmilch im Mittel 12,97 Rbl (39 Rp.) ausbezahlt. Das waren neun Prozent weniger als im Vorjahres-monat. Dabei beliefen sich die Abgabepreise für einen Liter Trinkmilch im Schnitt auf 24,92 Rbl (75 Rp.) und die Einzelhandels-preise auf 32,38 Rbl (97 Rp.).
Den Milchproduzenten bleibe nichts übrig, als die Ware zu den regional diktierten Preisen zu verkaufen und Rentabilitätseinbussen hinzunehmen, kritisierte das Landwirtschaftsministerium. Zu Preisverzerrungen führt gemäss den Behörden auch der sehr umfangreiche Einsatz tropischer Fette bei der Herstellung von Milchprodukten.
Das Agrarressort appellierte an die zuständigen Stellen, auch in diesem Punkt die Kontrollen zu intensivieren. So habe der nationale Milchproduzentenverband Verstösse gegen die betreffende Vorschrift bei mehr als jeder zweiten überprüften Probe von Butter sowie bei 60 Prozent der Proben an gezuckerter Kondensmilch festgestellt. Die Verwendung pflanzlicher Fette sei nicht gekennzeichnet worden. Gleiches habe für gut 30 Prozent beziehungsweise sogar 70 Prozent der Proben von Schmand und Schmelzkäse gegolten.
Umrechnungskurs: 1 Rubel = 0,03 CHF (12-8-2012)