Monika Helfer
Nach 18 Monaten schliesst im Europaparlament ein Sonderausschuss für Tiertransporte seine Arbeit mit Empfehlungen an die EU-Kommission ab. Die Beschränkung auf acht Stunden verfehlte die Mehrheit im EU-Parlament.
Der Sonderausschuss hat dennoch einige Verschärfungen vorgeschlagen. Demnach sollen Tiere nur noch bei Aussentemperaturen zwischen 2 und 30°C transportiert werden. Die Beförderung von Jungtieren unter 35 Tagen möchten die Abgeordneten verbieten.
Die Beschränkung des Tiertransportes auf acht Stunden scheiterte knapp. 15 Parlamentarier sprachen sich für die Obergrenze aus, 15 waren dagegen und einer enthielt sich. Besonders Berichterstatter Daniel Buda von den Christdemokraten aus Rumänien hatte sich gegen die Acht-Stunden-Grenze ausgesprochen. Er warnte vor Nachteilen und Einkommenseinbussen für Tierhalter bei der Vermarktung in den Randlangen der EU. «Das Parlament musste die Realitäten in der EU berücksichtigen», zeigte sich Buda nach der Abstimmung erleichtert.
Der Sonderausschuss beklagt zahlreiche Verstösse bei der Umsetzung der EU-Tiertransportrichtlinie. Er fordert die EU-Kommission und die Mitgliedstaaten auf, für die Einhaltung der Anforderungen im Tiertransport zu sorgen. Zudem möchten die Abgeordneten, dass Kameras an den Be- und Entladestellen von Tieren errichtet werden. Schliesslich wird die EU-Kommission aufgefordert, die Tierschutzrichtlinie zu verschärfen. Für die Empfehlungen des Sonderausschusses stimmten am Schluss 24 Mitglieder, bei einer Gegenstimme und fünf Enthaltungen.
Im Januar 2022 werden die Empfehlungen im Plenum des Europaparlaments abgestimmt, und dann dürfte die Debatte über zeitliche Transportbeschränkungen noch einmal geführt werden.
2 Responses
Jeder, der/die gegen 8 Std. Transport gestimmt hat, der sollte mal 8 Std. genau wie die Tiere transportiert werden. Bei 2 Grad und bei 30 Grad. Ohne Wasser und ohne Futter. Wie das Urteil wohl dann ausfallen würde?
Einfach nur traurig nicht mehr Achtung vom tier