Die Töne gegen den Wolf in Frankreich werden zunehmend schärfer. Der französische Bauernverband (FNSEA) fordert ein Treffen mit dem zuständigen Landwirtschafts- und dem Umweltministerium, um den wachsenden Problemen zu begegnen.
Der FNSEA wies darauf hin, dass er gemeinsam mit dem Dachverband der französischen Schafhalter (FNO) und den Verbänden in den betroffenen Départements bereits seit einigen Jahren die verantwortlichen Politiker und die Gesellschaft daraufhin anspreche, dass ein Zusammenleben des Wolfes mit der Schafhaltung unmöglich sei.
„Jedes Jahr nehmen die Attacken auf die Herden zu. Diese Situation bringt eine erhebliche Verschlechterung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Schäfer mit sich, die wiederum der Auffassung sind, dass ihre Forderungen keine Berücksichtigung finden“, so der FNSEA in einer Pressemitteilung. Der Bauernverband stellte fest, dass der Wolf nicht mehr eine vom Aussterben bedrohte Art im Sinne der Berner Konvention sei. Angesichts jährlicher Schäden durch Tierverluste in Höhe von 10 Mio. Euro (12 Mio. Fr.) müssten deshalb „Entscheidungen mit gesundem Menschenverstand“ gefällt werden.
Unterdessen brachte laut französischen Medienberichten die Vereinigung zum Schutz wildlebender Arten (Aspas) eine Klage wegen „Anstiftung zur Zerstörung geschützter Arten“ gegen den Europaabgeordneten José Bové ein. Das Mitglied im Landwirtschaftsausschuss des Europaparlamentes hatte unter anderem die Auffassung vertreten, dass man Wölfe abschiessen
könne.
Der FNSEA wiederum kündigte seinerseits die Unterstützung Bovés an. Der Wolf kommt in Frankreich vor allem in den Gebirgslagen von Pyrenäen, Zentralmassiv und Jura vor, wo auch extensive Schafhaltung betrieben wird.