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Vor allem die Preise für Vorzugsbutter sind in den letzten Monaten in der Schweiz gestiegen. -
Während der letzten zehn Jahre wurde ein leichter Aufwärtstrend für die Preise für Vorzugs- und Bratbutter und eine annähernde Stabilität der Preise für Kochbutter beobachtet. Butter geht momentan also teurer über die Ladentheke als jemals zuvor in diesem Zeitraum. -
Im Vergleich zum Vorjahr stiegen im Grosshandel zwischen Januar und August 2020 die Verkaufspreise für Industriebutter (Kochbutter) und Rahm zur Butterherstellung. Der Preisindex hat somit um 5,9 Punkte für Rahm und 3,6 Punkte für Industriebutter zugelegt.
In der Schweiz ist in diesem Jahr die Butterproduktion rückläufig. Auch die Lagerbestände sinken. Die Preise und der Absatz für Butter im Gross- und Detailhandel steigen. Teurer wurde auch der Rohstoff.
In der Schweiz werden pro Jahr rund 43’000 Tonnen Butter verkauft. Derzeit gibt es aber zu wenig Schweizer Butter. 2020 wurden bis jetzt weit über 3000 Tonnen importiert.
Butter im Laden teurer
Im jüngsten Marktbericht Milch des Bundesamts für Landwirtschaft (BLW) wurde die Entwicklung der Butterpreise im Grosshandel (Preisindizes) und im Detailhandel (Konsumentenpreise) analysiert.
Die Butterpreise haben 2020 im Vergleich zum Vorjahr eine deutliche Aufwärtstendenz erfahren. Gemäss Marktbericht stiegen die Verkaufspreise im Detailhandel zwischen Januar und August 2020 für Vorzugsbutter um 3,7 % auf 15.76 Fr./kg, für Kochbutter um 3,7 % auf 12.73 Fr./kg und für Bratbutter um 2,2 % auf 18.03 Fr./kg.
Die grösste Zunahme verzeichneten Vorzugsbutter (+6,5 %) und Kochbutter (+6,7 %) im Juli 2020 und Bratbutter (+5,5 %) im August 2020. Im Juli 2020 ist gemäss Bericht auch der Rohstoffpreis gestiegen. Der Richtpreis für Rahm zur Butterherstellung wurde um 60 Rappen pro Kilogramm Milchfett erhöht.
Auf 10-Jahreshoch
In den vergangenen zehn Jahre zeigten die Preise für Vorzugs- und Bratbutter einen leichten Aufwärtstrend, der Preise für Kochbutter blieb stabil. In diesem Jahr wurden aber die höchsten Preise im beobachteten Zeitraum registriert. Seit August 2017 erhöhten sich die Konsumentenpreise für Kochbutter (+10,1 %), Vorzugsbutter (+10 %) und Bratbutter (+8,8 %). Diese Entwicklungen unterliegen gemäss BLW jedoch monatlichen Schwankungen, die hauptsächlich auf Aktionsverkäufe zurückzuführen sind. Am grössten sind diese Schwankungen bei der Kochbutter.
Im September 2019 stiegen die Butterpreise. Diese Erhöhung ist auf den Nachhaltigkeitszuschlag von 3 Rappen auf Molkereimilch, der an die Produzenten ausgerichtet wird (Grüner Teppich), zurückzuführen.
Produktion: Weniger Butter, mehr Käse
Während die industrielle Butterherstellung zwischen Januar und August 2020 einen Rückgang verzeichnete (– 7,6 % auf 27 255 t), wurde im Vergleich zum Vorjahr mehr Käse produziert (+4,7 % auf 134 372 t). «Die seit August 2012 produzierten Mengen zeigen, dass der Trend bei der Butter nach unten und beim Käse nach oben geht», heisst es im Marktbericht.
Diese Entwicklung widerspiegele die Erhöhung der verarbeiteten Milchmenge in Marktsegmenten mit hoher Wertschöpfung, beispielsweise das Käsesegment. «Tatsächlich erzeugt die Butterherstellung verglichen mit der Käseherstellung eine eher geringe Wertschöpfung», heisst es weiter. Ausserdem ist der Produzentenpreis für verkäste Milch (gewerbliche Verarbeitung) höher als für Molkereimilch, die zu Butter verarbeitet wird.
März und Juni: Hoher Absatz
Während also weniger Butter produziert wurde, verzeichnete der Butterabsatz einen Anstieg. Im Vergleich zum Vorjahr ist dieser zwischen Januar und August 2020 leicht gestiegen (+0,1 %) und erreichte schliesslich einen Stand von 27’374 Tonnen. Insbesondere im März 2020, während des Shutdowns, ist der Absatz (+19,1 % verglichen mit März 2019 stark gestiegen. Der Hauskonsum nahm zu, der Einkaufstourismus kam fast zum Erliegen. Auch im Juni nahm der Butterabsatz (+18,2 % verglichen mit Juni 2019) deutlich zu.