-
Milch Marker Index Juli 2019 -
Preis-Kosten-Ration Milch Juli 2019
In Deutschland hat sich die Lage der Milchbauern verschlechtert. Gemäss dem vom MEG Milch Board fehlen den Produzenten 10,29 Cent (11.32 Rp.) pro Kilo Milch zur Kostendeckung. Die Milchauszahlungspreise in Deutschland bewegen sich gemäss dem MEG auf dem Niveau von Niedriglohnländern.
Der Milch Marker Index liegt im Juli 2019 bei 107. Im Vergleich zum April 2019 gingen die Milchproduktionskosten nur geringfügig um 0,05 Cent auf 44,28 Cent (48.7 Rp.) zurück. Damit halten sich die Kosten bereits seit über sieben Monaten über 44 Cent je kg erzeugter Milch.
Milchpreise gesunken
Trotz des leichten Rückgangs verschlechterte sich die Preis-Kosten-Ratio aber erneut. Die Milchauszahlungspreise waren im selben Quartal durchschnittlich um weitere 0,57 Cent auf 33,99 Cent (37,4 Rp.) gesunken. Im Juli 2019 betrug die Unterdeckung gemäss MEG damit 23 Prozent. „Gegenüber dem relativ erträglichen Preisjahr 2017 ist die Unterdeckung sogar um zehn Prozent angestiegen“, schreibt das MEG.
Überall in Deutschland kürzten die Molkereien den Milchauszahlungspreis: In der Region Süd lag er mit 35,38 Cent (38.9 Rp.) zwar 2,52 Cent höher als in der Region Nord und um 1,42 Cent höher als in der Region Ost. Er wurde hier aber um 0,90 Cent am stärksten gesenkt.
Preissituation unbefriedigend
Eingespart haben die Milchviehbetriebe vor allem bei den Ausgaben für die Unterhaltung von Gebäuden und Maschinen, während sich die Kosten für das Zukauffutter deutlich erhöhten. Die relativ hohen Milchproduktionskosten konnten auch deshalb nicht ausgeglichen werden, weil insbesondere in der Region Süd die Rindererlöse stark zurückgegangen waren.
Aus Sicht der MEG Milch Board ist die aktuelle Preissituation alles andere als befriedigend. Den Veröffentlichungen der EU-Kommission zufolge lag die Milchpreisauszahlung in Deutschland im aktuellen Erzeugungsjahr 0,6 Cent unter dem EU-Durchschnitt. Der Abstand zu den Nachbarländern Dänemark, Frankreich, den Niederlanden und Österreich lag zwischen 1,2 und 3,4 Cent.
Milchbauern leiden
„Deutschland spielt mittlerweile, was die Ausbezahlung anbelangt, in der gleichen Liga wie die Niedriglohnländer Ungarn, Tschechien, Slowenien oder die Slowakei. Während die Milchbauern unter den schlechten Preisen leiden, eröffnen sie der Milchindustrie beste Exportchancen an den internationalen Märkten. Wer billig einkauft, kann ohne Schmerz auch billig verkaufen“, hält das MEG fest.
Die MEG Milch Board ist eine im Jahre 2007 gegründete Erzeugerorganisation der Milchbauern. Aufgabe der Organisation ist unter anderem die Aufstellung von Verkaufs– und Vermarktungsregeln für die Mitglieder. Ziel ist es, die Bündelung der Milchbauern weiter voranzutreiben, um diesen den Zugang zum Wettbewerb innerhalb der Lebensmittelkette zu ermöglichen.