Ob Milch- oder Mutterkuh, eine längere Nutzungsdauer wirkt sich positiv auf die Reduktion der Klimagas-Emission aus. – Cindy Sommer
Die Landwirtschaft, insbesondere die Rindviehhaltung, verursachen rund 14 Prozent der Treibhausgasemissionen der Schweiz. Durch ein verbessertes Hofdüngermanagement, methanhemmende Futtermittelzusätze und Effizienzsteigerung durch Nutzung und Züchtung, können die Klimagas-Emissionen aus der Rindviehhaltung gesenkt werden, so das Ergebnis einer Agridea-Studie.
Die Rindviehwirtschaft wolle Verantwortung übernehmen und ihren Beitrag zur Lösung des globalen Klimaproblems leisten, heisst es in einer Mitteilung.
Die Branchenorganisationen Proviande du BO Milch haben deshalb bei der Beratungszentrale Agridea eine Studie in Auftrag gegeben, mit dem Ziel einen umfassenden Überblick darüber zu bekommen, in welchen Bereichen welche Massnahmen die stärkste Wirkung zeigen.
Die Ergebnisse weisen vier grosse Hebel aus, wie in der die Rindviehhaltung die Emissionen weiter reduziert werden können:
- Verbessertes Hofdüngermanagement
- Methanhemmende Futtermittelzusätze
- Verlängerung der Nutzungsdauer von Milch- und Mutterkühen
- Züchtung auf hohe Futtereffizienz mit gleichzeitig tiefen Methanemissionen
Das Reduktionspotenzial eines verbesserten Hofdüngermanagements werde auf rund 30 Prozent geschätzt. Ähnlich effektive Ergebnisse würden auch durch methanhemmende Futterzusätze erzielt werden können.
Ausserdem werde der Effizienzsteigerung der Rindviehhaltung – Leistungssteigerung bei den Milchkühen und eine verlängerte Nutzungsdauer der Milch- und Mutterkühe, Züchtung des Rindviehs auf eine hohe Futtereffizienz mit gleichzeitig tiefen Methanemissionen- ein «namhaftes Reduktionspotenzial zugeschrieben».

Agridea
Die Fleisch- und Milchbranche werde die verschiedenen Möglichkeiten nun auf die Umsetzbarkeit prüfen. Dabei ist wichtig, die Qualitäts- und Mehrwertstrategie der Land- und Ernährungswirtschaft im Hinterkopf zu behalten und mögliche Zielkonflikte zu vermeiden.
«Massnahmen, die auf Kosten des Tierwohls gehen, sind wenig sinnvoll. Als ebenso wenig sinnvoll erachtet es die Branche, den Klimaschutz im Ausland zu «erkaufen», indem die Produktion im Inland reduziert und durch entsprechende Importprodukte ersetzt wird», heisst es in der Mitteilung.
Hier geht es zur Kompaktübersicht der Studie.
Die Treibhausgasemissionen der Schweiz betragen jährlich 46 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente (Stand 2019). Davon fallen 14 Prozent in der Landwirtschaft an, heisst es im nationalen Treibhausgasinventar des Bundesamts für Umwelt.
Gemäss Agroscope stammen drei Viertel davon vom Rindvieh. Es fällt hauptsächlich als Methan an, das bei der Verdauung im Magen der Wiederkäuer entsteht.
2 Responses
Leider etwas irreführend, die Studie. Es muss eine betriebsspezifische Analyse gemacht werden, erst dann sieht man, welche Potentiale zur Reduktion vorhanden sind. Bis zu 20% liegen meistens ohne grosse Investitionen drin, aber danach wird es sehr teuer. Das lässt sich leicht mit dem Cool Farm Tool eruieren. Zudem sind Fütterzusätze zuwenig erforscht und die Reduktion sehr variabel. Widerkäuer sind Wiederkäuer und haben ihren PLatz, einfach dort wo Rauhfutter die sinnvollste Flächennutzung ist.
und was ist der nutzen der rindviehhaltung bezüglich ernährung,düngung ,bodenverbesserung,humusaufbau usw. ????