BIG-M will mehr Information über den Milchmarkt und deshalb Mitglied der BOM werden. – Samuel Krähenbühl
Die Forderung ist brisant. Die Bauernorganisation will Mitglied der Branchenorganisation Milch werden. BIG-M will sich bei den Entscheidungen am Milchmarkt stärker einbringen. Wie denken Sie darüber? Soll BIG-M ein BOM-Mitglied werden? Abstimmen und mitdiskutieren.
Die Bäuerliche Interessengruppe für Marktkampf (BIG-M) ist in der Branche nicht überall gerne gesehen.
Die Organisation engagiert sich seit Jahren und kritisiert Entscheide der der BOM teilweise heftig. Nun möchte die Organisation ein Mitglied der Branchenorganisation werden. Dies geht aus dem jüngsten Newsletter hervor.
90 Prozent für Beitritt
Die Organisation befragte die Mitglieder, ob sie einverstanden sind, dass BIG-M ein Gesuch für eine Aufnahme in die BOM stellt. Das Resultat ist keine Überraschung. 90 Prozent der Antwortenden befürworten ein Beitrittsgesuch.
BIG-M sagt auch, weshalb die Organisation Teil der BOM werden will. «Mit der Annahme des neuen Reglements für die beiden Fonds Rohstoffverbilligung und Regulierung haben diese sogenannten Produzentenvertreter das Fass zum Überlaufen gebracht», schreibt BIG-M im jüngsten Newsletter.
Keine Verbesserungen für Produzenten
Dies sei eine «reine Verbesserung» für die Verarbeiter auf Kosten der Milchbauern, kritisiert BIG-M. Gemäss dem Newsletter hat BIG-M Vorschläge zur Verbesserung der Situation der Milchproduzenten eingereicht. Diese seien nicht einmal diskutiert oder erwähnt worden, heisst es weiter.
Auch mit dem Kommunikationsfluss ist die Bauernorganisation unzufrieden. In den Medienmitteilungen würde «Wesentliches» verschleiert, kritisiert BIG-M. Um an mehr Informationen zu gelangen, strebt BIG-M deshalb eine Mitgliedschaft ab. «Wir sind deshalb gespannt, ob der BOM-Vorstand unserem Gesuch zustimmt», schreibt BIG-M.
Stärkung der Wirtschaftlichkeit
Die Branchenorganisation Milch ist eine gemeinsame Plattform der schweizerischen Milchwirtschaft. Mitglieder sind 37 regionale und nationale Organisationen der Milchproduzenten und der Milchverarbeiter sowie Einzelfirmen der Industrie und des Detailhandels. In der Branchenorganisation sind Produzenten, Verarbeiter und Detailhandel paritätisch vertreten.
Die Branchenorganisation Milch bezweckt gemäss Statutenauftrag die Stärkung der Wirtschaftlichkeit ihrer Mitglieder aus der Schweizer Milchwirtschaft durch Erhalt und Förderung der Wertschöpfung und der Marktanteile in den in- und ausländischen Märkten.
Unterschiedliche Reaktionen
Die Reaktionen auf das Gesuch von BIG-M fielen auf schweizerbauer.ch unterschiedlich aus. «In der BOM sind Verarbeiter, Produzenten und Handel gleichmässig vertreten. Es widerspricht den Statuten der BOM reine Interessengruppierungen aufzunehmen. Der nächste Schritt wäre dann ein Beitritt des Konsumentenforums oder von Avenir Suisse», schreibt der User «Ostschweizer Milchproduzent».
Die Mitglieder der BIG-M sollen über eine Produzentenorganisation, denen sie angeschlossen sind, Einfluss geltend machen. «Das wäre doch ehrlicher als nur über einen reisserischen Newsletter», schreibt er weiter.
Anderer Meinung ist Peter Ledergerber. BIG -M sei die einzige Organisation, welche sich schon seit Jahren ehrlich für einen gerechten Milchpreis für die Produzenten kämpfe. «Schade, dass die meisten Milchproduzenten schon seit langem resigniert haben», schreibt Ledergerber.
Wie denken Sie über das Gesuch? Abstimmen und mitdiskutieren
Die 37 Mitglieder der BOM
Produzenten
Schweizer Milchproduzenten SMP; Aaremilch AG; Arnold Produkte AG; Association des producteurs de Nestlé Broc APLN; Association des producteurs de lait de cremo SA APLC; Association des producteurs de Milco APLM ; Fédération des sociétés fribourgeoises de laiterie FSFL ; MIBA Genossenschaft ; Mittelland Milch ; mooh Genossenschaft; OP Federazione ticinese produttori di latte FTPL; OPU Laiteries Réunies de Genève LRG; PMO Züger/Forster; PMO Strähl; PO Ostschweiz; Prolait – Fédération laitière; Thur Milch AG; Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP
Verarbeiter
Vereinigung der Schweizer Milchindustrie VMI; Vereinigung Schweizer Mittelmolkereien VSMM; Baer AG; Cremo SA; Emmi Schweiz AG; Hochdorf Swiss Nutrition AG; LATI SA; Milco Industrie SA; Nestle SA; Swiss Premium AG; Züger Frischkäse AG
Gewerbliche Käser
Fromarte; Association des Artisans fromagers romands ; Bernischer Milchkäuferverband; Genossenschaft Ostschweizer Milchverarbeiter; Zentralschweizer Milchkäuferverband; Zürcher Milchkäuferverband
Detailhandel
Coop, Aldi Suisse
14 Responses
Was soll das bringen? Wegen Big M wird der Milchmarkt in der Schweiz nicht besser. Wer’s noch nicht gemerkt hat: der Milchpreis in der Schweiz hängt vom Auslandpreis ab. Oder will Big M dann in der BOM eine Grenzschliessung durchsetzen?
Weil der Schweizer Milchpreis stark vom Auslandpreis abhängt, ist BIG-M Mitglied des European Milkboardes EMB. Das EMB ist ein Zusammenschluss von MilchbauernvertreterInnen aus 16 Europäischen Ländern. Zusammen kämpfen sie für einen kostendeckenden Milchpreis.
Werner Locher
: Zusammen kämpfen sie für einen kostendeckenden Milchpreis. Das glaubt Ja kein Mensch..
Zur Information: Das sind die Mitgliedsverbände des EMB
https://www.europeanmilkboard.org/de/emb/mitgliedsverbaende.html
Wa wott dä Hobby verein dert usrichte? Immer uf d barikade und etz wönd se sech Ischleime. Chas jo ned sie, e Verein wo ned hinderäne gseht. Eifach immer e grossi schnorre füehre.
Mr. Realist, Wer so abschätzig über BIG-M herzieht, hat sehr wohl noch nie etwas für den maroden CH-Milchmarkt getan!
Die Anzahl der Produzentenorganisationen macht deutlich, dass die Meinungen sehr unterschiedlich sind und keine Einigkeit besteht. So werden es die Produzenten nie schaffen, vereint aufzutreten und ihre Macht gegenüber den Verarbeitern auszuspielen. Das Gärtlidenken ist sehr festgefahren.
Big M kann doch aufgelöst werden, die laferis bewirken ja nichts
Mr. Hansen, Sie3 bewirken noch viel weniger, d.h. veröffentlichen Sie einmal Ihren Leistungsausweis!
Herr Gisler mit Unwissenheit über die Kritiker der BIG M herziehen passt gar nicht. Unter dem Quasselstripper Haab wurde damals die Zusammenarbeit mit BZS verhindert und Beidesamt mit SEINEM verhinderten .Milchboykott ins Abseits schoss. Das EMB war auch eine gute Sache und auch dort ist Haab dem Präsident Romuald Schaber in den Rücken gefallen.
Emil, mit Ihnen könnte man kein Geschäft aufbauen, da man michts Recht machen könnte. Die Frage sei erlaubt; Wo waren Sie damals als Haab versagt hat? Wie Sie schreiben!
Meine Natelnummer 079 750 83 87 Ein Abschlag in der Presse mit Ihnen bringt rein gar nichts.
Bin mir sicher das Sie Tuten noch Blasen von den Machenschaften BOM SMP Milchverbände haben und noch weniger wer damals Sand ins Getriebe brachte zum Nachteil der heutigen Milchwirtschaft.
BigM und BZS funktionieren beide mit dem alten Denkmuster. Wenn die Wertschöpfungskette nicht geeint dem Konsumenten hochwertigen CH-Produkte schmackhaft macht, wird der Absatz nicht gesteigert. Die erpresserische Margenmissgunst der altmodischen marktfernen „Bauernvertreter“ führt zu nichts, das haben moderne leistungsfähige Labelproduzenten längst erkannt.
BIG M nur schall und rauch immer das huere gränn und nüd mache. Habt ihr das gefühl dieser hobby verein kann was bewirken. Ich habe das heft selbst in die Hand genommen und verdiene jetzt mit der Millch gut. Vieleicht sollte man als Bauer nicht nur auf duie verbände zählen sondern selber schauen wie es besser werden kann.