Es war dies seit November 2020 der siebente Anstieg in Folge. – zvg
Der positive Trend bei den Notierungen für Standard-Milcherzeugnisse hält am Weltmarkt weiter an. Bei der jüngsten Auktion an der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) stieg der Gesamtindex, in dem eine Bandbreite von verschiedenen Milchprodukten und Kontrakt-Zeiträumen zusammengefasst ist, gegenüber dem vorherigen Event um 3%.
Es war dies seit November 2020 der siebente Anstieg in Folge. Diesmal tendierten die Notierungen aller gehandelten Produkte nach oben, wobei Vollmilchpulver am stärksten zulegte.
Milchpulver tendiert weiter nach oben
Konkret erhöhte sich beim jüngsten GDT-Event der Index für wasserfreies Milchfett (Butteröl) im Durchschnitt aller Kontrakte um 1,1% auf 5’527 USD/t (4’939 Fr.). Butter wurde mit 5’129 USD/t (4’610 Fr.) um 2% höher bewertet. Die Notierung für Cheddar-Käse stieg im Mittel um 2,4% auf 4’268 USD/t (3’836 Fr.), Laktose verzeichnete mit 1’232 USD/t (1’107 Fr.) ein Plus von 0,4%.
Die Milchpulver-Notierungen konnten sich bei der GDT-Auktion von Dienstag weiter befestigen. Während sich der Index für Magermilchpulver um 0,3% auf 3’207 USD/t (2’882 Fr.) verbesserte, erhöhte sich die Notierung für Vollmilchpulver – das umsatzstärkste Produkt dieser Auktion – um 4,3% auf einen mittleren Wert von 3’615 USD/t (3’250 Fr.). Seit November 2020 tendiert die GDT-Notierung von Vollmilchpulver steil nach oben, aktuell wird der höchste Wert seit Dezember 2016 verzeichnet.
In Summe wurden beim jüngsten GDT-Event Molkereiprodukte im Umfang von 26.883 t verkauft, somit lag die Menge spürbar unter dem Niveau der vorhergehenden Auktion (28.707 t). Die Zahl der teilnehmenden Bieter verringerte sich von 181 auf 152.
Situation am globalen Milchmarkt derzeit stabil
Die internationalen Analysten werten den erneuten Anstieg des GDT-Index als Zeichen der Stabilität am globalen Milchmarkt. Besonders die steigenden Notierungen für Milchpulver seien ein positives Signal, betonen sie. Susan Kilsby, Marktexpertin der australisch-neuseeländischen ANZ Bank, weist auf die nach wie vor sehr gute Nachfrage der chinesischen Käufer hin, gleichzeitig sei das Angebot nicht drängend, weil beispielsweise in Neuseeland der saisonale Höhepunkt bei der Milchanlieferung bereits überschritten wurde.
Miles Hurell, Geschäftsführer des neuseeländischen Molkereiriesen Fonterra, bei dem die Handelsplattform Global Dairy Trade angesiedelt ist, ortet aktuell auch eine höhere Nachfrage aus afrikanischen Ländern. Nathan Penny, Analyst der australischen Bank Westpac, erwartet kurzfristig eine weitere Befestigung der Notierungen für Milchprodukte, im Laufe des Jahres könnte aber die Kurve auch wieder nach unten zeigen, so Penny. Was den Einfluss der Corona-Pandemie betreffe, so sei damit zu rechnen, dass nach den bisherigen Lockdowns die zunehmende Verfügbarkeit von Impfstoffen auch den Konsum beflügeln werde