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Die WTO in Genf.
Die Schweiz hat laut ihrem neuen WTO-Botschafter Remigi Winzap ein Interesse an einem Funktionieren der Welthandels-organisation. Die Organisation dürfe deshalb nicht nur auf die Verhandlungen der Doha-Runde reduziert werden.
«Die WTO ist eine wichtige, nützliche und respektierte Organisation», sagte Winzap am Dienstag in einem Mediengespräch anlässlich der Verabschiedung seines Vorgängers Luzius Wasescha. «Sie auf die Verhandlungen der Doha-Runde einzugrenzen ist zu beschränkend.»
Dies, auch wenn es eine Tendenz zum Protektionismus gebe, sagte Winzap. Der 52-jährige Bündner, der am 15. Juni vom Bundesrat zum Schweizer Vertreter bei der WTO ernannt worden war, wertete dafür das mit der Beilegung von Streitigkeiten betraute WTO-Organ als eines das beispielhaft funktioniere. «Das ist ein Erfolg», sagte er.
Krise des Multilateralismus
«Es geht darum, zu wissen, wie es mit der WTO weitergeht. Es gibt eine Krise des Multilateralismus wie auch Vorbehalte bei der Öffnung der Märkte von Ländern, die vor allem mit internen Problemen beschäftigt sind», sagte der Botschafter.
Die Schweiz sei an einer funktionierenden WTO interessiert. «Die Themen der Doha-Runde sind immer noch wichtig», fügte Winzap hinzu. Seiner Einschätzung nach wird es zu einem gewissen Zeitpunkt eine Entspannung geben, die eine Wiederaufnahme der Verhandlungen erlauben wird.
Wasescha tritt Ende Monat ab
Die Doha-Runde, 2001 ins Leben gerufen, ist wegen Meinungsverschiedenheiten zwischen den Industrieländer und den Entwicklungsländern blockiert. Winzap ist seit 2007 Chef der WTO-Abteilung des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco). Von 2001 bis 2006 hatte er als Botschaftsrat in der Schweizer Vertretung in Brüssel gearbeitet.
Der 66-jährige Luzuis Wasescha tritt Ende Monat nach fünf Jahren an der Spitze der Schweizer Gesandtschaft bei der WTO, der EFTA und der Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung zurück.