Peter Kuster und sein Ochse Gorbatschow nehmen Abschied vom Tratthof. – zvg
Für den SVP-Kantonsrat Peter Kuster und seinen Ochsen Gorbatschow hiess es Abschied nehmen vom Tratthof.
Der Ochse Gorbatschow ist in seinem Leben schon mehrmals umgezogen. Kürzlich ist der gewaltige Maremmaner Ochse mit seinem Besitzer Peter Kuster vom Tratthof in sein neues Domizil marschiert. Denn mit dem Jahr 2021 endet auch die Ära von Theres und Peter Kuster auf dem landwirtschaftlichen Betrieb der Ortsgemeinde Diepoldsau SG. Mit an den neuen Wohnort ziehen neben Gorbatschow auch seine Gefährtin Tina von der Rasse Texas Longhorn sowie ihr Kalb.
In der Toskana geboren
Die Rinderrasse der Maremmaner stammt aus der Toskana, wo auch Gorbatschow geboren ist. Vor Jahren kam er mit seinem damaligen Besitzer Walter Messmer in die Schweiz nach Diepoldsau. Als dieser krank wurde, fand Gorbatschow bei SVP-Kantonsrat Peter Kuster eine Unterkunft. «Geplant waren rund drei Monate», erinnert sich Kuster. Das war vor zehn Jahren. Doch der Besitzer verstarb und so blieb der gewaltige Ochse mit seinen Hörnern von rund zwei Metern Länge auf dem Tratthof. Dort ist er nicht nur Theres und Peter Kuster ans Herz gewachsen, er wurde auch zum Publikumsliebling, wenn er mit seinen Texas-Longhorn-Kühen auf der Weide graste.
Ein bisschen Wehmut
Neu wird man ihn auf den Weiden der Familie Rohner an der Fahrstrasse in Diepoldsau besuchen können. Gleich neben dem landwirtschaftlichen Betrieb der Familie Rohner hat Peter Kuster ein Haus bezogen. «Ich kann von meinem Schlafzimmerfenster direkt in den Stall zu Gorbatschow schauen», scherzt Peter Kuster. Er sei froh, dass die Familie Rohner sofort zugestimmt habe, seine Tiere aufzunehmen. Doch es schwingt auch viel Wehmut mit.
Mit dem Erreichen des Pensionsalters läuft der Pachtvertrag des Tratthofs für Peter Kuster aus. Im Jahr 1963 ist er als Siebenjähriger mit seiner Familie auf den Betrieb gezogen. Später hat er diesen zusammen mit seiner Frau Theres 40 Jahre lang mit viel Herzblut selber bewirtschaftet. Peter Kuster war und ist aktiv in Verbänden und Politik, wo er sich stets für die Landwirtschaft eingesetzt hat. Mit dem neuen Pächter Ewald Willi geht der Tratthof nun in andere Hände über.