Samstag, 3. Juni 2023
28.03.2023 06:00
Bern

«Den Bauernfamilien Vertrauen geben»

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Jürg Iseli stellt sich am 28. März in Thun BE zur Wahl zum Präsidenten des Berner Bauernverbands. Als grösste Herausforderung nennt er, die Motivation der Bauernfamilien zu erhalten, um ihrem Berufsstand treu zu bleiben.

Jürg Iseli führt mit seinem Bruder Hanspeter in Zwieselberg BE einen 3-Stufen-Betrieb mit einem Talbetrieb, einem Vorsass und einem Alpbetrieb. Zusammen bewirtschaften sie eine Fläche von 38 Hektaren LN. Davon bauen sie auf 6 Hektaren auch Mais und Kunstwiesen an. Der Haupterwerbszweig ist die Milchwirtschaft. Mit den 54 Milchkühen produzieren sie 360’000 Kilo, die sie der Aaremilch AG verkaufen. Daneben halten sie 200 Mastschweine und vermarkten vier Tonnen Alpkäse direkt.

Iseli blickt auf eine 27-jährige politische Karriere zurück. Auf Gemeindeebene angefangen, politisierte er von 2005 bis 2019 im Grossen Rat, den er gegen Ende seiner Karriere ein Jahr lang präsidierte. Er amtete dabei auch vier Jahre als Präsident der Finanzkommission. Aufgrund der Amtszeitbeschränkung zog er sich 2019 aus der Politik zurück.

2018 wurde er in den Verwaltungsrat der Aaremilch AG gewählt und dabei auch in den Vorstand der Schweizer Milchproduzenten delegiert. «Dadurch bekam ich auch Einblick in das Verbandswesen», sagt Iseli. Mit dem Entscheid, für das Präsidium des Berner Bauernverbands zu kandidieren, hat er dieses Mandat abgegeben. Iseli war auch OK-Präsident des kantonalen Schwingfestes letzten Sommer in Thun.

Jürg Isel führt mit seinem Bruder Hanspeter einen 3-Stufen-Betrieb mit 38 Hektaren LN.
Oliver Metzler

Wieso wollen Sie Präsident des Berner Bauernverbands werden?
Jürg Iseli: Mit meiner Vernetzung und meiner Erfahrung meine ich dazu beitragen zu können, dass der Verband weiterhin gut geführt wird. Auch verfüge ich über die Fähigkeiten, diese Aufgabe zu übernehmen.

Wo sehen Sie zurzeit die grösste Herausforderung in der Landwirtschaft?
Darin, die Motivation der Bauernfamilien zu erhalten, dass sie dem Bauernstand und ihren Leidenschaften treu bleiben. Dies in einem Umfeld, in dem sich die Politik mit Vorschriften permanent in die Landwirtschaft einmischt.

Wie würden Sie diese Herausforderung als Präsident angehen?
Ich würde dafür sorgen, dass wir den Bauernfamilien das Vertrauen geben, dass sie merken, dass sich die Verbandsspitze voll und ganz für die landwirtschaftlichen Anliegen einsetzt. Dies sichtbar zu machen, muss eine der wichtigsten Aufgaben sein.

Wieso meinen Sie, dass Sie der bessere Präsident wären?
Es wird ja nur einer gewählt, und somit kann kein Vergleich stattfinden. Jeder wird sein Amt nach bestem Wissen und Gewissen ausführen. Ich meinte einfach, dass ich mit meinen Erfahrungen vielleicht etwas vernetzter und führungserfahrener bin als mein Kamerad.

Was war die schwierigste Entscheidung, die Sie bisher in Ihrem Berufsleben haben fällen müssen?
Da mein Bruder und ich eigentlich immer etwa gleich unterwegs waren und dieselben Leidenschaften teilen, haben wir berufsmässig eigentlich nie eine schwierige, einschneidende Entscheidung treffen müssen.

Am 12. März standen auf kantonaler Ebene zwei Verkehrssanierungen zur Abstimmung. Wie stehen Sie dazu?
Ich stimmte bei beiden Verkehrssanierungen zu. Ich bin mir bewusst, dass die Landwirtschaft bluten und Land verlieren wird. Aber in diesem speziellen Fall gibt es eine Interessenabwägung. Und diese fällt für mich zugunsten der Bevölkerung der betroffenen Regionen aus.

Wie würden Sie einen unentschlossenen Wähler von sich überzeugen?
Ich würde auf meine Vernetzung, meine Führungserfahrung und auf meine Fachkenntnisse verweisen. Es sind diese Sachen, die überwiegen und die ich mitbringen würde.

Welche Frage, die Sie wichtig fänden, habe ich Ihnen nicht gestellt?
Die Frage nach der zeitlichen Verfügbarkeit. Diese ist bei mir gewährleistet. Wir haben den Betrieb so organisiert, dass ich dieser Aufgabe nachgehen könnte und zeitlich verfügbar wäre.

Steckbrief

Zivilstand: verheiratet, drei erwachsene Kinder
Geburtsdatum: 13.7.1964
Wohnort: Zwieselberg
Beruf: Meisterlandwirt
Politische Partei: SVP
Hobbys: Familie, Turnverein, Sport, Politik
Sprachen: Deutsch, Französisch

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