Die 23 Silber- und Bronzemünzen aus keltischer und römischer Zeit sind über 2000 Jahre alt. Es ist erst der zweite Mischfund von keltischen und römisch-republikanischen Silbermünzen in der Schweiz. – Kanton Zug «Instagram der Antike». Münzen dienten auch als Massenmedium zur Kommunikation zwischen der römischen Führungselite und der inner- und ausserhalb des italischen Kernlandes lebenden Bevölkerung und den im Einsatz stehenden Legionen: Gottheit Roma (symbolisiert den römischen Staat oder die Stadt Rom); Reiter mit Palmzweig (Sinnbild für den Sieg) auf galoppierendem Pferd; ein von vier Pferden gezogener Triumphwagen; Galeere (Kriegsschiff) ); Tempel; Stier (Sinnbild für Kraft); Legionsadler und militärische Feldzeichen; Göttin Victoria (personifiziert den Sieg) mit Kranz und Palmzweig vor einem Altar, der mit Girlanden geschmückt ist und oben von einer Schlange umwunden wird; ein an eine Palme gekettetes Krokodil; ein von zwei Pferden gezogener Streitwagen. – Res Eichenberger
Archäologen haben in einem abgelegenen Waldstück zwischen Zug und Walchwil einen einzigartig römisch-keltischen Münzschatz ausgegraben. Die vielfältigen Motive auf dem Geld bezeichnen sie als eine Art «Instagram der Antike».
Der Münzschatz besteht aus 20 Silber- und 3 Bronzemünzen aus keltischer und römischer Zeit. Laut dem Inventar der Fundmünzen der Schweiz sei das in Zug aufgefundene Ensemble aufgrund seiner Zusammensetzung wissenschaftlich äusserst bedeutend, teilte die Zuger Direktion des Innern am Donnerstag mit.
2. und 1. Jahrhundert vor Christus
Bei dem Fund könnte es sich um den Inhalt einer vor rund 2000 Jahren verlorengegangenen Börse handeln, heisst es weiter. Das aufgefundene Geld stammt aus dem 2. und 1. Jahrhundert vor Christus. In der Schweiz sei bislang nur ein einziger weiterer Mischfund von keltischen Silbermünzen und republikanischen Denaren entdeckt worden.
Der Fund stosse nicht nur in wissenschaftlichen Kreisen auf grosses Interesse, sondern dürfte wegen der vielfältigen Motive auf den Münzen auch das breite Publikum faszinieren, wird Stefan Hochuli, Leiter des Amts für Denkmalpflege und Archäologie, zitiert.
«Instagram der Antike»
Römische Münzen dienten nicht nur als Zahlungsmittel, sondern waren auch ein beliebtes Massenmedium zur Kommunikation zwischen den Regierenden und der Bevölkerung im weitläufigen Reich sowie den teilweise fernab des italischen Kernlands im Einsatz stehenden Legionen.
So sind im Fund aus dem Kanton Zug neben Bildnissen von Gottheiten auch eine Galeere, ein Legionsadler oder ein an einer Palme angekettetes Krokodil zu erkennen, das für die Unterwerfung Ägyptens steht. Laut Hochuli konnte die römische Führungselite in den Münzbildern ihre politischen und religiösen Anschauungen und militärische Erfolge vermitteln oder sich selbst darstellen. Eine Art «Instagram der Antike».