Wölfe benötigen keine Wildnis. Als anpassungsfähige Tierart können Wölfe in sehr vielen Landschaften leben.
Stephanie S.
Die St. Galler Regierung antwortete positiv auf eine Interpellation der SVP-Fraktion. Diese zeigte sich besorgt über das exponentielle Wachstum des Wolfbestandes, schreibt das «St.Galler Tagblatt».
Letzten November wandte sich die SVP-Fraktion mit einer parlamentarischen Anfrage an die Kantonsregierung. Diese forderte die Regierung auf, Stellung zu den steigenden Wolfspopulationen zu beziehen. Im Grenzgebiet zwischen den Kantonen Graubünden und St.Gallen hat sich 2012 auch das erste Wolfsrudel in der Schweiz nach der Ausrottung im 19. Jahrhundert gebildet. Im Jahr 2022 wurden im Kanton 51 Nutztiere gerissen.
Die St. Galler Regierung hat grösstenteils positiv auf die Interpellation reagiert. So sprach sich die Regierung klar für die im Dezember beschlossenen Änderung der eidgenössischen Jagdverordnung aus. Durch diese soll, unter bestimmten Bedingungen, der präventive Abschuss von Wölfen möglich werden. Ausserdem würde das kantonale Herdenschutzkonzept überarbeitet, das vor allem «Massnahmen zur Reduktion der psychischen und physischen Belastung des Alppersonals» vorsieht.
Das Zusammenwirken verschiedener Massnahmen wie Schutzzäune, Herdenschutzhunde und eine «auf Wolfspräsenz ausgerichtete Alpplanung» reduziere die Übergriffe deutlich, hielt die Regierung fest. Dank den Anstrengungen der Alpbewirtschafter und der Tierhaltenden gelten im Kanton 24 der 29 Schafalpen und 19 der 22 grossen Ziegenalpen bereits als geschützt.
Die Forderung der SVP auch so genannte «Problemwölfe» zum Abschuss freizugeben, auch wenn die gesetzlichen Bestimmungen dafür nicht erfüllt sind, weist die Regierung jedoch entschieden zurück. «Das Wolfsmanagement ist gesetzeskonform umzusetzen» zitiert das «St. Galler Tagblatt» die Regierung.