Der Kanton Waadt weist in seiner Medienmitteilung auf die Schwierigkeiten bei der Durchführung von Regulierungsmassnahmen hin.
Kapo VS
Wildhüter haben im Waadtländer Jura einen weiteren Wolf erlegt. Das adulte, männliche Tier aus dem Marchairuz-Rudel wurde Ende November geschossen. Im Visier hatte die Wildhut eigentlich ein Jungtier.
Die vom Institut für Fisch- und Wildtierkrankheiten der Universität Bern (FIWI) durchgeführte Autopsie habe ergeben, dass es sich um ein männliches Tier im Alter von drei bis sechs Jahren handle, teilte der Kanton Waadt am Donnerstag mit. Der Abschuss erfolgte in der Nacht auf den 28. November auf der Alp Grands Plats de Bise in der Gemeinde Le Chenit.
Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) hatte aufgrund der zunehmenden Angriffe auf Rinderherden in dieser Region im September grünes Licht für den Abschuss von drei Jungwölfen aus dem Marchairuz-Rudel gegeben.
Der Kanton Waadt weist in seiner Medienmitteilung auf die Schwierigkeiten bei der Durchführung von Regulierungsmassnahmen hin. Diese fänden nachts und mit Tieren in Bewegung statt. Dies mache die Unterscheidung zwischen den einzelnen Rudelmitgliedern sehr schwierig. Zudem hätten die Jungtiere zu dieser Jahreszeit bereits ihre Erwachsenengrösse erreicht.
Die Regulierungsabschüsse hätten ausserdem nicht früher im Jahr durchgeführt werden können, schreibt der Kanton. Grund dafür sei, dass sich die Wolfswelpen im Perimeter des Jagdbanngebiets von Le Noirmont befunden hätten. Ferner erforderten diese Aktionen einen extrem hohen Einsatz von Personal vor Ort.
Kurzfristig werden in der Marchairuz-Region laut dem Kanton jedoch keine Abschüsse mehr vorgenommen. Der Grund dafür ist, dass sich die Wölfe mit dem Wintereinbruch an den Jurasüdfuss verlagern. Der dritte Jungwolf werde daher bei einem erneuten Angriff auf ein Nutztier entnommen. Laut Bafu leben in der Schweiz derzeit rund 180 Wölfe in 19 Rudeln.
3 Responses
Bitte alle, die sich mit der Wolfsthematik befassen, sich mal zwei Stunden Zeit zu nehmen, um den Wolfsvortrag zum Thema Wolf in der Schweiz zu schauen (,gehalten von Marcel Züger im Nov 22 , zu finden auf Youtube unter seinem Namen und dem Stichwort Wolf Schweiz).
Züger ist Biologe, links-grün geprägt, Realist, wohnt im Bündnerland und Unterstützer einer vernünftigen Alpwirtschaft.
Leute wie ihn sollten wir mehr haben! Alle Tierhalter werden sich mit seinem Fazit zur Wolfsthematik anfreunden.
Tatsächlich ein interessanter Vortrag. Der Wolf wird da aber einmal mehr zu einem Sündenbock gemacht. Ich engagiere mich im Vogel- und Naturschutz und stelle seit Jahren einen Rückgang von artenreichen Wiesen im Berggebiet fest. Kein Wunder, wenn diese wie im Unterland immer öfter gemäht und Pestizide eingesetzt werden. Die Alpwirtschaft hat sich auf die Anwesenheit des Wolfes einzustellen. Er ist nicht schuld daran am erschreckenden Rückgang der Fauna und Flora hierzulande. Wir sind es.
Schweizer haben oft die Meinung, hier laufe es anders als an anderen Orten. Und, wie etwa Grenzen das Verhalten der Natur in Einklang mit den Bewohner bestimmen könne. Quatsch! Wer etwas tiefgreifendes über das Verhalten und Leben von Wölfe wissen will, soll sich an Deutschland, Italien anlehnen. Gewiss sind Alpwirtschaft und damit kommerzielles Denken zu verbinden. Daran haben aber nicht die Wölfe schuld und müssen auch nicht die Verantwortung übernehmen, Wir Menschen haben die Pflicht..