Wölfe benötigen keine Wildnis. Als anpassungsfähige Tierart können Wölfe in sehr vielen Landschaften leben.
Stephanie S.
Die kantonale Verwaltung des Kantons Luzern rechnet mit einer vermehrten Wolfspräsenz. Der Kanton ruft die Tierhaltenden auf, mit Herdenschutzmassnahmen die Nutztiere möglichst gut zu schützen. Die Verwaltung teilt zudem mit, wie man sich bei einer Begegnung mit einem Wolf verhalten soll.
Die Wolfspopulation nimmt seit der Wiederbesiedlung Ende der 1990er-Jahre stetig zu. Derzeit wird der Bestand in der Schweiz auf über 180 Wölfe geschätzt. Zuerst lebten die Raubtiere vor allem in Berggebieten. Nun ziehen die Beutegreifer auch zunehmend ins Mittelland.
Auch im Kanton Luzern werden seit 2009 immer wieder Wölfe gesichtet und nachgewiesen. «Allerdings konnten in dieser Zeitspanne nur drei verschiedene männliche Einzeltiere genetisch bestätigt werden», heisst es in einer Mitteilung des Kantons. In den vergangenen Wochen kam es in Ruswil und Umgebung zu mehreren Rissen durch Wölfe. Und die Behörden rechnen mit einer erhöhten Wolfspräsenz.
Herdenschutzmassnahmen
Deshalb seien Herdenschutz- und Verhaltensmassnahmen besonders wichtig. «Konflikte können dadurch verhindert oder zumindest vermindert werden», heiss es in der Mitteilung weiter. Die für den Herdenschutz empfohlenen Massnahmen würden nachweislich zum Schutz der Nutztiere beitragen.
Für die konkrete Umsetzung von Herdenschutzmassnahmen können Nutztierhaltet auf die Beratung und Unterstützung vom Herdenschutzberater des Berufsbildungszentrums Natur und Ernährung in Schüpfheim zurückgreifen. Auf der Website von Agridea sind weitere Informationen zum Herdenschutz aufgeschaltet. Ohne Schutzmassnahmen seien Nutztiere eine einfache Beute für Wölfe, warnt der Kanton. Nach Rissereignissen soll umgehend die kantonale Wildhut der Dienststelle Landwirtschaft und Wald oder die Luzerner Polizei kontaktiert werden.
Verhaltensmassnahmen
Nicht nur Nutztiere, sondern auch Menschen können auf Wölfe treffen. Die Stiftung KORA – Kompetenzzentrum für Grossraubtiere in der Schweiz – beschreibt auf ihrer Webseite folgende Verhaltensmassnahmen, die bei einer Begegnung mit einem Wolf zu berücksichtigen sind (www.kora.ch):
- Sich bemerkbar machen (reden, rufen oder in die Hände klatschen) und langsam zurück gehen.
- Falls ein Hund dabei ist: Hund zu sich rufen und anleinen. Danach den Wolf laut ansprechen und sich langsam distanzieren.
- Den Wolf nicht in die Enge treiben, z.B. durch Annäherung oder Nachlaufen.
- Kein Futter anbieten.
Grundsätzlich meide der Wolf Menschen und distanziert sich bereits frühzeitig. «Seit der Rückkehr des Wolfes ist in der Schweiz kein Fall von aggressivem Verhalten gegenüber Personen bekannt», schreibt der Kanton.
2 Responses
«Seit der Rückkehr des Wolfes ist in der Schweiz kein Fall von aggressivem Verhalten gegenüber Personen bekannt», schreibt der Kanton.
https://www.srf.ch/news/begegnung-im-puschlav-wolf-knurrt-person-auf-buendner-alp-an
Gehört der Kanton Graubünden nicht mehr zur Schweiz? Ups, hab’s gar nicht mitbekommen, dass wir diesen Flecken Erde „abgeschoben“ haben! An wenn haben wir denn das Bündnerland verkauft?
Vielleicht an Russland?habe auch nichts mitbekommen.