Der Übersichtsplan zeigt, wie und wo die Entlastungsstrasse Stans West hätte entstehen sollen. Oben auf der Karte ist der Länderpark zu sehen, in der Mitte das Müller-Martini-Gebäude.
Kanton Nidwalden
Im Westen des Nidwaldner Hauptorts Stans wird keine Entlastungstrasse gebaut. Die Stimmberechtigten des Kantons haben einen Kredit von 18,8 Millionen Franken verworfen und damit den Bau des wegen seines Kosten-Nutzen-Verhältnisses umstrittenen Projekts gestoppt.
Das Vorhaben wurde am Sonntag mit einem Nein-Stimmenanteil von 52,70 Prozent (7466 zu 6700 Stimmen) verworfen. Die Stimmbeteiligung betrug laut der Staatskanzlei 46 Prozent. Die ein Kilometer lange Strasse Stans West hätte den Autobahnanschluss Stans Nord mit der Strasse Richtung Ennetmoos verbinden sollen.
3000 Fahrzeuge täglich
Stans West hatte eine lange Vorgeschichte. Es war vor allem das Parlament, der Landrat, der die Idee einer Entlastungsstrasse vorantrieb und die Linienführung vorzeitig festlegte. Der Regierungsrat hätte lieber verschiedene Varianten geprüft und ein Gesamtverkehrskonzept für den Kanton Nidwalden abgewartet.
Die geplante Strasse wäre täglich von 3000 Fahrzeugen benutzt worden und hätte damit vor allem den westlichen Dorfrand vom Verkehr entlastet. Damit sie auch im Dorfzentrum eine spürbare Wirkung gehabt hätte, wären noch nicht projektierte und budgetierte flankierende Massnahmen nötig gewesen.
Landverbrauch
Dies und die Tatsache, dass die Kosten gegenüber ersten Annahmen um über einen Viertel höher veranschlagt wurden, führten dazu, dass nicht nur die ökologischen Parteien, sondern sogar die FDP die Nein-Parole beschlossen. Auch der Gemeinderat von Stans stellte sich nur mit mässiger Begeisterung hinter das Vorhaben.
Mitte und SVP unterstützen dagegen die Vorlage. Es sei Zeit zu handeln, alternative Linienführungen seien noch teurer, lauten ihre Argumente. Kritik am Vorhaben kam von den Grünen und der SP. Sie stören sich daran, dass flankierende Massnahmen fehlten und der Landverbrauch mit 14’000 Quadratmeter gross sei. Zum Nein-Lager gehörte auch die GLP.