In zehn unterschiedlich gestalteten Brennpunkten, mit über hundert Sammlungsobjekten und mehr als zweihundert historischen Fotografien von Ernst Brunner zeigt die Ausstellung «Wer ist Landwirtschaft» auf, wo der Zündstoff lagert.
Agrarmuseum
Die Ausstellung «Wer ist Landwirtschaft?» des Schweizerischen Agrarmuseums Burgrain wird mit dem Prix Expo 2022 der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz (SCNAT) ausgezeichnet. Sie behandelt laut Jury das komplexe Verhältnis von Landwirtschaft, Gesellschaft und Umwelt umfassend und klar.
Die Jury des Prix Expo bezeichnet die neue Dauerausstellung in Alberswil (LU) als «wunderbare Entdeckung». Sie sei mutig, gut durchdacht und grossartig umgesetzt, kritisch – aber nie tendenziös. Die Jurymitglieder loben, die Ausstellung gehe in die Tiefe, ohne überladen zu sein.
«Selten wird die Landwirtschaft in all ihren Facetten so umfassend, sachlich und klar dargestellt. Die Dinge werden weder beschönigt noch verschwiegen. Es wird schnell klar, dass uns die Landwirtschaft alle etwas angeht und dass wir alle mitbestimmen, wie Nutztiere gehalten, Obst angebaut und Futtermittel produziert werden, ob regional oder global», urteilt die Jury.
Die zentrale Botschaft der Ausstellung: Alle tragen Verantwortung und müssen sich Gedanken darüber machen, welche Art von Landwirtschaft wir in Zukunft wollen und welchen Beitrag wir bereit sind, zu leisten. Die dreisprachige Ausstellung will nach eigenen Angaben aufrütteln, ohne den mahnenden Zeigfinger zu erheben.
«Wir möchten mit der Ausstellung nicht Sprachrohr bestimmter Interessensvertreter sein. Vielmehr geht es darum, die Vielfalt an Perspektiven aufzuzeigen. Wir wollen den offenen Dialog fördern», sagt Max Eichenberger, Stiftungsratspräsident des Museums und Projektleiter für die Entwicklung der neuen Ausstellung.
Für den Prix Expo haben sich 2022 dreizehn Ausstellungen beworben. Mit dem Preis zeichnet die Akademie der Naturwissenschaften jährlich die beste naturwissenschaftliche Ausstellung aus, welche die Faszination der Natur und der Naturwissenschaften einem breiten Publikum kompetent und lebendig vermittelt. Der Preis ist mit 10’000 Franken dotiert.