Donnerstag, 23. März 2023
27.01.2023 14:00
Tierseuche

Schweinepest bedeutendste Tierseuche

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Von: AgE

In Europa hat die Zahl der Tierseuchenfälle 2022 abgenommen. Laut dem europäischen Meldesystem ADIS sank die Zahl der Fälle gegenüber 2021 um gut ein Fünftel. Wesentlicher Grund war der Rückgang der Schweinepest.

Trotz einer starken Zunahme von Infektionen durch die Geflügelpest war die Afrikanische Schweinepest (ASP) im vergangenen Jahr bei den Fallzahlen erneut die am häufigsten festgestellte Tierseuche in Europa.

Wie aus den Jahresdaten 2022 des europäischen Tierseuchenmeldesystems (ADIS) hervorgeht, gab es in der Europäischen Union sowie neun weiteren europäischen Staaten im vergangenen Jahr insgesamt 15’371 Nachweise einer anzeigepflichtigen Tierseuche; das waren 4’252 oder 21,7 % weniger als ein Jahr zuvor. Zu dieser Abnahme trug das rückläufige Geschehen bei der ASP wesentlich bei.

Polen und Deutschland

Zwar wurde 2022 die Tierseuche in Tschechien, Nordmazedonien und auf dem italienischen Festland neu festgestellt, doch sank laut ADIS die Zahl der Virusnachweise in Europa insgesamt gegenüber 2021 um 6’045 oder 43,1 % auf 7’979 Fälle. Hierbei nahmen die Einschleppungen in Hausschweinebestände um 71,3 % auf 537 und die Nachweise bei Wildschweinen um 38,7 % auf 7’442 ab.

Polen und Deutschland waren vom Vorkommen der ASP im Wildschweinbestand am meisten betroffen; bei den Schweinehaltungen führte Rumänien mit 329 Infektionen die unrühmliche Hitliste an. In insgesamt 15 Ländern Europas wurde 2022 diese Tierseuche festgestellt, davon kam es in zwölf Staaten zu Infektionen von Nutzschweinebeständen.

Seuchenzug der HPAI

Die Hochpathogene Aviäre Influenza (HPAI) war 2022 gemessen an den absoluten Zahlen die Tierseuche mit dem stärksten Zuwachs. Dem Meldesystem zufolge gab es europaweit insgesamt 5’881 Nachweise; das waren 1’688 Fälle oder 40,3 % mehr als im Vorjahr. Hierbei nahmen die Einschleppungen in Hausgeflügelbestände um rund ein Drittel auf 2’322 Betriebe zu.

Bei den wahrscheinlich nicht vollständig erfassten Wildvögeln einschliesslich der in Tierparks gehaltenen Tiere gab es ein Plus von 46,0 % auf 3’559 Fälle. Beim Nutzgeflügel wurden in Frankreich mit 1’594 Fällen die meisten Ausbrüche verzeichnet, gefolgt von Ungarn mit 294 und Deutschland mit 97 infizierten Beständen. Aus insgesamt 24 Ländern wurden Einschleppungen in Nutzgeflügelbestände gemeldet.

Keine Blauzungenfälle in Deutschland

Stark auf dem Vormarsch war 2022 auch das West-Nil-Virus mit insgesamt 364 Nachweisen; ein Jahr zuvor waren es nur 53 gewesen. Vor allem in Italien und Deutschland mit 247 beziehungsweisen 67 Fällen gab es deutlich mehr Infektionen. Erfreulich war dagegen der Rückgang der Blauzungenkrankheit, und zwar von 205 Fällen im Jahr 2021 auf nur noch 15 im vergangenen Jahr. Durch Impfungen und Biosicherheitsmassnahmen verschwanden unter anderem Deutschland, Frankreich, Italien und Belgien von der Liste der betroffenen Länder, auf der 2022 nur noch Spanien, Portugal und Zypern standen.

Bei den auch auf Menschen übertragbaren Tuberkulosekrankheiten von Tieren, betroffen sind vor allem Rinder, aber auch Schafe, Ziegen oder Pferde, war mit zuletzt 141 Fällen im Vergleich zu 2021 kaum eine Änderung zu beobachten. Vor allem in Frankreich hatten die Tierhalter mit 104 Ausbrüchen Probleme; in Deutschland halbierten sich die Erkrankungen von acht auf vier.

Von gewisser Relevanz war auch die Zoonose Milzbrand (Anthrax) mit einem Anstieg gegenüber 2021 von 12,4 % auf 191 Fälle. Die vor allem bei Rindern oder Schafen auftretende Krankheit war mit 160 Vorkommnissen insbesondere in der Türkei sowie mit 21 Nachweisen in Kroatien anzutreffen.

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