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Betriebsleitergemeinschaft Frauenthal in Hagendorn ZG: Eine klare Aufgabenteilung erleichtert die Zusammenarbeit der beiden Betriebsleiter: Thomas Meier hat bei den Milchkühen das Sagen. -
Betriebsleitergemeinschaft Frauenthal in Hagendorn ZG. -
Betriebsleitergemeinschaft Frauenthal in Hagendorn ZG: Thomas Meier. -
Betriebsleitergemeinschaft Frauenthal in Hagendorn ZG: Blick in den Stall. -
Betriebsleitergemeinschaft Frauenthal in Hagendorn ZG: Blick in den Stall. -
Betriebsleitergemeinschaft Frauenthal in Hagendorn ZG: Blick in den Stall. -
Betriebsleitergemeinschaft Frauenthal in Hagendorn ZG: Melkroboter. -
Betriebsleitergemeinschaft Frauenthal in Hagendorn ZG: Melkroboter. -
Betriebsleitergemeinschaft Frauenthal in Hagendorn ZG: Melkroboter. -
Betriebsleitergemeinschaft Frauenthal in Hagendorn ZG: Kälberiglu und Silos. -
Betriebsleitergemeinschaft Frauenthal in Hagendorn ZG. -
Betriebsleitergemeinschaft Frauenthal in Hagendorn ZG. -
Betriebsleitergemeinschaft Frauenthal in Hagendorn ZG. -
Betriebsleitergemeinschaft Frauenthal in Hagendorn ZG: Das Jungvieh.
Die 15 Nonnen im Kloster Frauenthal in Hagendorn ZG haben ihren Betrieb an zwei Betriebsleiter verpachtet. Die Pächter haben zur Bewirtschaftung eine spezielle Form der Betriebsleitergemeinschaft gegründet.
Die Betriebsleitergemeinschaft Frauenthal ist in vielerlei Beziehung ein spezieller Betrieb. Bis 2003 bewirtschafteten die Nonnen des Klosters Frauenthal den 120 ha Hektaren grossen Betrieb mit einem Betriebsleiter. Da die Nonnen aber keine Direktzahlungen erhielten, übergaben sie 2003 den Betrieb an die zwei Pächter Thomas Meier und Adrian Arnold. Meiers Vater war 35 Jahre Betriebsleiter, und auch Arnolds Vater arbeitete auf dem Betrieb. Die beiden sind miteinander aufgewachsen und kennen sich sehr gut.
Betriebsleitergemeinschaft
Da Meier und Arnold den Betrieb gleichberechtigt führen wollten, suchten sie nach einer Rechtsform. «Wir hatten von Anfang an ja nur einen Betrieb, waren aber zwei Betriebsleiter. Eine Betriebsgemeinschaft konnten wir deshalb nicht bilden», berichtet Meier. Das Landwirtschaftliche Bildungs- und Beratungszentrum Schluechthof habe deshalb für sie die Rechtsform «Betriebsleitergemeinschaft» erschaffen. Zwar erfolge die Betriebsleitung gemeinsam, aber die Verantwortung ist klar aufgeteilt nach Neigungen und Talenten. «Darum funktioniert es auch», betont er.
Arnolds Aufgabenbereich sind der Ackerbau und der Futterbau. Meier ist der Chef im Stall. Zu den beiden Betriebsleitern kommt noch ein Vollzeitmitarbeiter. «Am Morgen hilft er im Stall, dann auf dem Feld», erklärt Meier. Am Wochenende lösen sich die beiden Betriebsleiter und der Angestellte mit dem Stalldienst ab. «Ich habe einmal Dienst am Wochenende, dann wieder zweimal frei», erklärt Meier. Am Wochenende besorgt also eine Arbeitskraft alleine 250 Tiere.
4 Pensionierte helfen mit
Zudem arbeiten auch noch 4 Pensionierte auf dem Betrieb mit. Das sind zum einen die beiden Väter plus zwei andere, langjährige Mitarbeiter. Einen Lohn erhalten die Väter nicht. Dafür bezahlen sie auch keine Wohnungsmiete. Die Mithilfe der Rentner ist für die Betriebsleiter sehr wertvoll, arbeiten doch beide auch noch auswärts. Arnold hat ein 40%-Pensum bei der Qualitas AG in Zug, wo er allerdings sehr flexibel übers Jahr arbeiten kann. Meier arbeitet noch bei der KB-Organisation Swissgenetics im Bereich Genetik. Beide Nebenerwerbseinkommen laufen in den Betrieb.
Zwei Delaval-Melkroboter
Der Betrieb besitzt alle Maschinen selber. Einzig das Gras- und das Maishäckseln sowie das Pressen der Rundballen wird von einem Lohnunternehmer besorgt. Der im Jahr 2012 neu gebaute Laufstall wurde von den Klosterschwestern bezahlt. Die Investition von 500000 Franken für die beiden Delaval-Melkroboter wurde von den Betriebsleitern übernommen. Der Entscheid für die Roboter hat laut Meier drei Gründe gehabt. Arnold melkt nicht gerne, Meiers Vater wurde pensioniert und Meier selber hat Probleme mit dem Rücken.
Das Verhältnis mit den Klosterschwestern ist gut. Trotzdem haben die Pächter Sorgen. «Das Durchschnittsalter der 15 Nonnen ist 76 Jahre. Was passiert mit dem Pachtbetrieb, wenn es das Kloster einmal nicht mehr geben sollte?», fragt Meier. Sein Vater sei deshalb bestrebt, die Nonnen davon zu überzeugen, eine Stiftung ins Leben zu rufen.
Zahlen und Fakten
Rechtsform: Einfache Gesellschaft mit Vertrag
Lieferrecht: Monatlich 80000 kg (Nordostmilch)
Tiere: 120 Braunviehkühe, 95 Stück Jungvieh, 70 Mastkälber pro Jahr
Leistung: 8500 kg Milch, 4,1% Fett, 3,5% Eiweiss
Nutzfläche: 119,5 ha
Kulturen: 17,2 ha Ökofläche, 16,2 ha Naturwiesen, 33 ha Kunstwiesen, 53,1 ha Ackerfläche