Gegenüber Mai 2021 sank der Tierbestand um 13,5 Prozent
Agrarfoto
Deutschlands Bundesländer melden erneut starken Rückgang von Tierzahlen und Schweinehalter.
Die aktuellen Daten der Viehbestandserhebung für Deutschland des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sind noch nicht veröffentlicht worden, doch erste Meldungen aus den Bundesländern lassen einen weiteren dramatischen Rückgang des Schweinebestandes und der Betriebe erwarten.
Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen mitteilte, ist in diesem Bundesland die Zahl der Schweine nach vorläufigen Daten im Mai gegenüber dem Vorjahr um 866 450 oder 10,6 % auf 7,33 Millionen gefallen. Innerhalb einer Dekade wurde die Schweineherde in Niedersachsen um nahezu ein Fünftel verringert.
Besonders deutlich stockten die dortigen Halter gegenüber Mai 2021 ihren Sauenbestand ab, nämlich um 13,5 % auf 388 100 Tiere. Im Zehnjahresvergleich beläuft sich hier das Minus auf gut 30 %. Laut dem Landesstatistikamt hat sich die Zahl der Schweinehalter innerhalb einer Dekade auf nur noch rund 4 400 Betriebe verringert und damit fast halbiert; allein in den vergangenen zwölf Monaten gaben 550 Halter auf.
Süden stark betroffen
Relativ noch stärker als in Niedersachsen ist der Strukturwandel im Süden Deutschlands ausgeprägt. Nach vorläufigen Angaben des Bayerischen Landesamtes für Statistik gab es zum Stichtag 3. Mai 2022 noch rund 3 600 Schweinehalter im Freistaat; damit haben binnen Jahresfrist 600 Betriebe oder 13,9 % die Produktion eingestellt. Die Zahl der gehaltenen Schweine war um 12,7 % auf 2,53 Millionen rückläufig, wobei die Sauenherde als Produktionsgrundlage der Zukunft relativ gesehen mit 15,1 % am stärksten reduziert wurde.
Aus Baden-Württemberg wurde eine Abnahme des dortigen Schweinebestandes im Vergleich zur Erhebung von vor einem Jahr um 150 000 Tiere oder 10,2 % auf 1,35 Millionen Stück gemeldet; das sind so wenige wie zuletzt vor fast 70 Jahren. Fast jeder zehnte Sauenhalter gab dort binnen Jahresfrist auf.
Bei der Stichprobenerhebung zu den Viehbeständen werden bundesweit landwirtschaftliche Betriebe mit 50 oder mehr Schweinen oder mit zehn oder mehr Zuchtsauen auf dem Hof berücksichtigt.