Das US-amerikanische Fachmagazin «Red Bloodlines» berichtet über die Entdeckung eines neuen Rotfaktors in Labortests, nämlich einen Wildtyp, der nicht dem bisher bekannten Rotfaktor entsprechen soll. Für den Züchter ändere sich aber nichts, da er in Kombination mit dem bekannten Rotfaktor sich an die mendelschen Gesetze halte.
Gene für Farbexpression
Wenn ein Holsteintier auf die Präsenz von Farbgenen getestet wird, sind vier mögliche Genvarianten bekannt:
- die Variante dominant schwarz, neu ED genannt
- Black-Red oder das Umfärbergen von Telstar und seinen Nachfahren Triple Threat, Astro Jet, Inspiration, Storm und Baxter, als ETS gekennzeichnet
- der bisherige, bestbekannte rezessive Rotfaktor, neu e
- der jetzt entdeckte Rotfaktor Wildtyp, als E+ bezeichnet
Scarlet- und Cherry-Red
Der Ursprung des neuen Rotfaktors ist nicht bekannt. Während der bisherige Rotfaktor als Mutation verstanden wird, ist der Ursprung des wilden Rotfaktors noch nicht geklärt. Wenn keine Mutation, zurückzuführen auf ein bestimmtes Tier, nachgewiesen werden kann, stellt der Schreibende die Hypothese auf, dass dieses rezessive Gen möglicherweise sogar bis zurück auf den roten, im 15. Jahrhundert ausgestorbenen Auerochsen gehen könnte.
Sicher ist bisher, dass das Gen E+ durch die Kühe Stookey Fagin Scarlet-Red EX 94 und die Milchkanone Cloverlands Skyler Cherry-Red und ihre Nachkommen verbreitet wird.
Lawn Boy, Colt P, Ladd P
Die Genfrequenz wird aktuell in der Population durch den breiten Einsatz von Cherry-Blut über Mr. Burns und seine Söhne und den roten Hornlosvererber Aggravation Lawn-Boy-Red (E+/e) und seinen Sohn Colt P und Grosssohn Ladd P und viele weitere Lawn-Boy-Söhne und -Töchter in der Red-Holstein- und der Hornlosgenetik erhöht und weiterverbreitet. Obwohl E+ und e zwei verschiedene Gene sind, wirken sie sich gleich aus. Reinerbige Tiere, ob (E+/E+) oder (e/e), sind rot und bleiben rot. Auch gemischterbige Tiere mit den zwei unterschiedlichen Rotfaktoren (E+/e) werden rot geboren und bleiben rot. Sie dunkeln im Alter oft etwas nach (vgl. Bild). Sie sind aber nicht zu verwechseln mit Umfärbern (ETS/ETS) oder Rotfaktorträgern mit Umfärbergen, die zu 50 Prozent umfärben (ETS/E+) bzw. (ETS/e).
Einträge im Pedigree
Laut «Red Bloodlines» werden Tiere mit dem Rotfaktor E+ noch nicht als Red Carriers (RC) gelistet. Und E+ und ETS werde gleich behandelt mit dem Hinweis Black-Red (BR), obwohl die Hälfte Rotfaktorträger seien. Der US-amerikanische Holsteinzuchtverband habe sich nun an die Arbeit gemacht und lasse weitere Studien anstellen, um die ganze Registrierungspolitik zu überarbeiten.
VRC ist weiteres Kapitel
Über das VRC-Gen wird im Artikel nicht gesprochen. Bekannt als Rosabel-Effekt, weil es auf die Kuh Surinam Sheik Rosabel und ihren Astro-Jet-Sohn Surinam Treasure zurückgeht, unterdrückt es das dominante Schwarz bereits heterozygot. Das VRC-Gen ist aktuell, weil damit beste schwarze Holsteinlinien zur Hälfte sofort rot werden. Der Genetiker Brian Van Dormaal ist überzeugt, dass das VRC-Gen kein Erbfehler ist, sondern eine stabile Mutation, die der RH-Zucht homozygot weiteren Schwung bringt.