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Bei einer Trennung von ihrem Kalb muhen Mutterkühe hochfrequent.
Jede Kuh muht unterschiedlich, und jede kennt drei verschiedene Laute. Beim Kalb hängt der Tonfall vom Alter ab.
Forscher aus England und von der ETH Zürich haben in einer zehn Monate dauernden Studie zwei Herden von Weidekühen in Nottinghamshire (GB) beobachtet und «abgehört». Sie konnten laut der Fachzeitschrift «Applied Animal Behaviour Science» zeigen, dass Rufe zwischen Mutter und Kalb individuell sind – jedes Kalb und jede Kuh hat einen charakteristischen, exklusiven eigenen Ruf.
Dabei gibt es drei verschiedene Lautäusserungen von Mutterkühen. Die Tiere muhten mit niedrigfrequenten Tönen, wenn sie nah bei ihren Kälbern waren. Ihre Laute wurden bei Trennungen hochfrequent. Eine dritte «Muh»-Version entstand kurz vor dem Säugen. Zudem waren die Laute individualisiert, die Kühe waren deutlich voneinander zu unterscheiden.
Auch die Kälber zeigten individuelle Rufe. Die Art des Rufes hing davon ab, wie alt sie waren, nicht aber davon, ob es sich um ein Kuh- oder ein Stierkalb handelte. Somit konnte gezeigt werden, dass die Kälber mit ihren Rufen spezifische Informationen weitergeben. In Zukunft sollen die Laut-Analysen auch für die Tierschutzforschung herangezogen werden.