Ideal: Laufhof als Gebäudeverbindung.
zvg
Ein idealer Laufhof ist nach Süden oder Osten ausgerichtet. Um Emissionen zu senken, ist die Gestaltung wichtig.
Kühe nutzen den Laufhof im Sommer gerne in den frühen Morgenstunden und während der letzten Sonnenstunden des Tages. Auch an Regentagen halten sich die Kühe gerne im Freien auf.
Aussen oder innen
Bei hohen Temperaturen während des Tages bevorzugen sie allerdings den Aufenthalt im Stall. Das haben deutsche Wissenschaftler beobachtet. Im Winter bevorzugen die Kühe sonniges Wetter für ihren Aufenthalt auf dem Laufhof. Deshalb sollte dieser idealerweise nach Süden oder Südosten ausgerichtet sein, damit die Tiere die Sonneneinstrahlung optimal nutzen können. Eine Platzierung im Osten oder Westen erfordert unter Umständen einen Windschutz, denn Kühe schätzen keinen Regen in Verbindung mit Wind.
Die Ausstattung des Laufhofs mit Tränken, Bürsten oder Abkühlungsmöglichkeiten im Sommer über Sprinkler macht ihn für die Tiere noch attraktiver. Ein Auslauf sollte möglichst rechteckig und mindestens 5 Meter breit sein, damit sich die Kühe aus dem Weg gehen können. Er kann aussenliegend am Stall angeordnet sein oder auch als Verbindungselement zwischen zwei Gebäuden dienen. Aussenliegende Laufflächen verursachen laut dem Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (D) durch das Absetzen von Kot und Harn aber auch zusätzliche Ammoniakemissionen. Ammoniak entsteht durch enzymatische Spaltung, wenn Harn und Kot zusammentreffen.
Fressplätze draussen
Kotverschmutzte Flächen sind somit Emissionsquellen. Im Durchschnitt verursacht jeder Quadratmeter im Laufhof zusätzliche Emissionen in Höhe von 8 Gramm Ammoniak pro Tier und Tag. Eine tägliche Reinigung der Laufhofflächen ist daher wichtig, um die Ammoniakemissionen so gering wie möglich zu halten. Deshalb sollte schon bei der Planung darauf geachtet werden, dass diese Arbeit entweder von einem Reinigungsroboter durchgeführt werden oder mit dem Traktor erfolgen kann, damit der Laufhof nicht zur Arbeitsfalle wird.
Einen neuen Ansatz, die Ammoniakemissioen von Laufhöfen zu reduzieren, verfolgt die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (D). Die Forschenden setzen auf eine Strukturierung des Laufhofs mit Liegeboxen und erhöhten Fressplätzen vor dem aussenliegenden Futtertisch. Auf diese Weise wird die verschmutzte Fläche deutlich reduziert, ohne den Nutzen für die Tiere einzuschränken. Die Futtertische sollten möglichst überdacht sein, um das Futter vor Witterungseinflüssen zu schützen. Liegeboxen im Laufhof minimieren die emissionsaktive verschmutzte Fläche weiter.
Für Sommertage sollte eine Befeuchtungsmöglichkeit vorgesehen werden, damit die Laufhofflächen auch bei Trockenheit gut gereinigt werden können. Im Zusammenspiel mit emissionsmindernden Laufgangbelägen oder Spaltenböden und einer hohen Abschiebefrequenz der Laufhofflächen lassen sich die Emissionsraten von Ställen mit angeschlossenen Laufhöfen deutlich reduzieren, ohne das Tierwohl einzuschränken.
One Response
Ich bin sehr dafür, daß immer mehr Laufställe entstehen. Diese sollten aber auch eine Möglichkeit an einer angrenzenden Wiese haben, damit die Kühe auch wählen können sich auf einer Wiese aufzuhalten. Das macht sie insgesamt sehr glücklich und die Fleischqualität ist wesentlich besser. Kälber sollten bei der Mutterkuh bleiben und mindestens eine schöne Lebensdauer von 2,5 Jahren haben. Die Kälbertransporte müssen abgeschaft werden und Hofschlachtungen erfolgen. So lief es doch früher auch.