Mortellaro erfordert eine gezielte Bekämpfung.
UFA
Auf einem Milchviehbetrieb in Deutschland machte man gute Erfahrungen mit einem Pflaster gegen Mortellaro. Es enthält keine Wirkstoffe und hat keine Wartefrist. Auch hierzulande ist es bei den Landwirten beliebt.
In einer Milchviehherde in Deutschland wurde laut dem «Hoftierarzt» das Klauenpflaster Mortella Heal mit Klauenbädern und Medikamenten gegen Mortellaro verglichen. Dabei handelt es sich allerdings nicht um eine wissenschaftliche Studie.
Bis 3 Wochen auf Wunde
Das Pflaster, das auch in der Schweiz erhältlich ist, ist wirkstofffrei und besteht aus Polyurethan. Es hält die wunde Stelle feucht und wirkt wie Schorf auf der Wunde. Es schützt vor Schmutz und mechanischen Einflüssen. So kann sich neues Hautgewebe bilden. Es müssen keine Wartezeiten beachtet werden, weil das Pflaster wirkstofffrei ist. Das Klauenpflaster bleibt zwei bis drei Wochen auf der Wunde.
Die Herde in Deutschland wurde in drei Gruppen eingeteilt: eine Gruppe ohne Infektionen, eine Gruppe, die einmal pro Woche durch das Klauenbad ging und mit Novaderma-Verbänden verbunden wurde – das Klauenbad wirkt bei grossen Mortellaro-Stellen nicht ausreichend – und die dritte Gruppe, die mit dem Mortella Heal behandelt wurde. Der Versuch dauerte ein halbes Jahr.
Deutliche Heilungserfolge
Der Vergleich der Klauenbad- mit der Pflastergruppe zeigte, dass die Pflastergruppe deutliche Heilungserfolge aufwies. Insgesamt 36 Klauen wurden geheilt, das entspricht 90 Prozent der 40 mit Pflaster behandelten Versuchsklauen. Die Pflaster schlugen bei jedem Tier der Gruppe an. Durch die Klauenbäder wurden die Mortellaro-Stellen nur eingedämmt und in einen ruhenden, mit Kruste überzogenen Zustand versetzt. In der Klauenbadgruppe zeigte sich bei fünf Klauen (12,5 Prozent) kaum eine Wirkung, geheilte Tiere gab es hier nicht. Zudem gab die Pflastergruppe mehr Milch.
Die «Pflasterkühe» blieben länger frei von Neuinfektionen, mindestens ein halbes Jahr, eher ein Jahr. Nur bei den Erstkalbinnen wirkte das Pflaster nicht so gut. Das wird auf den erhöhten Stress zurückgeführt, unter dem diese Kühe stehen. Sie müssen sich noch ihren Rang in der Herde erkämpfen und sich erst an das neue Umfeld gewöhnen. Da das Klauenpflaster auf die Selbstheilung setzt und das Immunsystem durch Stress weniger gut funktioniert, ist die Heilungsrate bei den Jungkühen offenbar geringer.
Spart Kosten und Zeit
Philipp Keller aus Hünenberg ZG vertreibt über die Vet-Box tiermedizinische Produkten an Tierärzte und über die Gisga an Landwirte. Er meint zum Mortella Heal: «Tierärzte kaufen die Pflaster selten, weil sie lieber andere Therapiemethoden anwenden. Oft werden antibiotikahaltige Sprays angewendet, was in der Nutztierhaltung stets zu hinterfragen ist. Landwirte beziehen die Pflaster häufig, und wir haben auch Nachbestellungen, die Tierhalter sind sehr zufrieden.»
Mortella Heal fördere den Heilprozess und spare Kosten und Zeit, weil die Kuh nur einmal in den Behandlungsstand müsse und die Wunde nach zwei Wochen verheilt sei. «Wir machen gute Erfahrungen. Wichtig ist zu wissen, dass die Herkunft von Mortellaro mit dem Pflaster nicht beseitigt wird. Die Bakterien muss der Landwirt auf andere Weise aus seinem Stall eliminieren.»
2 Responses
Intra hoof fit gel, mit pinsel anstreichen, im frühen stadium reicht einmal, sonst 2-3mal anstreichen, geht im melkstand am frssgitter und überall, ist einfacher als das pflaster, da kein verband und nicht unbedingt im klauenstand anzuwenden
Mortelaro ist kein problem von aussen
Kann daher am besten mit gerechter haltung und fütterung gelöst werden