Bei BSE wird das Gehirn der Kuh von Prionen wie ein Schwamm durchlöchert
zvg
Bei dem kürzlich festgestellten Fall von Boviner Spongiformer Enzephalopathie (BSE) in Brasilien handelt es sich um den atypischen Typ H.
In Brasilien wurde ein BSE-Fall festgestellt und untersucht. Es stellte sich heraus, dass es sich um den atypischen Typ H handelt. Dieses Ergebnis des Referenzlabors der Weltorganisation für Tiergesundheit (OMSA) gab am 2. März 2023 Landwirtschaftsminister Carlos Fávaro in Brasília bekannt.
Zugleich betonte er, dass nun mit Hochdruck an einer zügigen Wiederaufnahme der Rindfleischexporte nach China gearbeitet werde. Diese waren am 23. Februar nach Bestätigung der BSE-Erkrankung bei einem neun Jahre alten Tier gemäss dem zwischen Brasilien und der Volksrepublik vereinbarten Gesundheitsprotokoll vorübergehend gestoppt worden.
Dass jetzt ein atypischer Fall bestätigt wurde, muss allerdings nicht zwangsläufig zu einer zügigen Wiederaufnahme der Geschäfte führen. Der Lieferstopp dauert dem Gesundheitsprotokoll zufolge so lange, bis die chinesischen Behörden ihre Untersuchungen abgeschlossen haben. Wie Erfahrungen aus den zurückliegenden Jahren zeigen, können bis dahin bis zu 3,5 Monate ins Land gehen.
Die Brasilianische Gesellschaft für den ländlichen Raum (SRB) forderte anlässlich des aktuellen atypischen BSE-Falls eine Überprüfung des 2015 von Brasília und Peking unterzeichneten Gesundheitsprotokolls. Ein atypischer Fall könne keine gesundheitliche Bedeutung haben, da es sich um eine degenerative Krankheit handle. Und diese stelle weder für den Rinderbestand noch für die Gesundheit der Verbraucher ein Risiko dar. Deshalb müsse ins Gesundheitsprotokoll ein vereinfachtes Verfahren für atypische Fälle aufgenommen werden, um unnötige Embargos und Handelsverluste für beide Länder zu vermeiden.