Donnerstag, 23. März 2023
13.12.2011 11:27
Tierseuchen

Seuchenbekämpfung: Bund soll sich an Kosten beteiligen

Share on print
Share on email
Share on facebook
Share on twitter
Von: sda/blu

Hauptziel der Gesetzesrevision ist die Verbesserung der Prävention gegen Tierseuchen. Die grosse Kammer stimmte den Vorschlägen des Bundesrats als Erstrat praktisch auf der ganzen Linie zu und hiess das revidierte Gesetz in der Gesamtabstimmung einstimmig gut.

Die Vorlage war im Nationalrat unumstritten und wurde von allen Parteien unterstützt. Konkret kommt dem Bund neu in der Tierseuchenprävention eine Führungsrolle zu. Falls auch der Ständerat zustimmt, wird der Bund künftig Früherkennungsprogramme starten und finanzieren können, etwa systematische Untersuchungen von Mücken als potenzielle Überträgerinnen. Für den Vollzug sollen die Kantone zuständig bleiben.

Impfstoffe beschaffen und Impfdatenbank betreiben

Weiter erhält der Bund die Möglichkeit, Impfstoffe zu beschaffen und Impfstoffdatenbanken zu betreiben. Im Seuchenfall sollen so Impfstoffe rasch zur Verfügung stehen.

Einzig bei der Finanzierung von Programmen zur Bekämpfung von Tierseuchen wich der Nationalrat von den Vorschlägen des Bundesrats ab. Eine Mehrheit aus Vertretern von SVP, CVP und Grünen beschloss, dass sich auch der Bund an der Finanzierung solcher Programme beteiligen soll.

Bund soll Kosten für Seuchenbekämpfung mittragen

Ein Antrag aus den Reihen der SP und der FDP, dass nur die Kantone einen Beitrag leisten müssen, wurde mit 97 zu 77 Stimmen abgelehnt. Vergeblich hatte Schneider-Ammann dafür plädiert, dass der Bund sich wie heute nicht an den Bekämpfungskosten beteiligen soll.

Ein Teil dieser Kosten wird durch eine Abgabe gedeckt, die bei der Schlachtung von Rindern, Schafen, Ziegen und Schweinen erhoben wird. Diese soll in Zukunft aber schweizweit einheitlich erhoben werden. Der Nationalrat beschloss in diesem Zusammenhang, dass auch die Verwendung der Mittel harmonisiert werden soll.

Weltweite Tierseuchen bekämpfen

Auslöser für die Revision ist die steigende Gefahr von weltweiten Tierseuchen. Laut Bundesrat Johann Schneider-Ammann hängt dies mit dem zunehmenden Warenverkehr sowie den Klimaveränderungen zusammen.

Da Tierseuchen ein immenses wirtschaftliches Schadenspotenzial hätten und zunehmend auch von den Tieren auf die Menschen übergreifen könne, müsse der Bund aktiver und vor allem schneller Prävention betreiben können, sagte Schneider-Ammann.

Mehr zum Thema
Tiergesundheit

52 Hunde und 24 Katzen seien bis anhin in den Tierheimen der STS-Sektionen untergebracht worden, schrieb der STS. zVg Der Schweizer Tierschutz (STS) hat seit Kriegsbeginn Spenden in der Höhe…

Tiergesundheit

Die BSE (auch Rinderwahnsinn genannt) hat eine lange Inkubationszeit und endet stets tödlich. Es gibt weder Schutzimpfungen noch Behandlungsmöglichkeiten.zvg In der Schweiz ist erstmals seit Jahren wieder ein Fall von…

Tiergesundheit

Bei BSE wird das Gehirn der Kuh von Prionen wie ein Schwamm durchlöchertzvg Bei dem kürzlich festgestellten Fall von Boviner Spongiformer Enzephalopathie (BSE) in Brasilien handelt es sich um den atypischen…

Tiergesundheit

Das Virus ist eine Gefahr für Wildvögel und Nutzgeflügel.Pixabay Im Kanton Neuenburg ist nach sechs Jahren wieder ein Fall von Vogelgrippe entdeckt worden. Eine tote Möwe, die am Seeufer in…

SCHWEIZER BAUER

DER SCHWEIZER BAUER AUF YOUTUBE