Hermeline sind so klein, dass sie die Mäuse in ihren Gängen jagen können.
Adrian Wullschleger
Mäuse können über den Winter grosse Schäden bei Wiesen und Obstbäumen anrichten. Das Hermelin ist laut dem Strickhof ein ausgezeichneter Mäusejäger, in der Säugezeit vertilgt eine Wieselfamilie 50 bis 100 Mäuse pro Woche.
In dieser Zeit durchstreift sie ein Revier von 10 bis 20 Hektaren. Dies gelingt ihnen aber nur, wenn sie in ihrer Umgebung genügend Unterschlupfmöglichkeiten finden.
Nebst Hecken, Säumen und Brachen bieten laut Strickhof auch Altgrasstreifen gute Deckung auf Streifzügen. Dies deshalb, weil ein Hermelin nur ungern offene Distanzen von mehr als 50 Metern überquert, da es von Greifvögeln und Füchsen gejagt wird. Damit es seine Jungen aufziehen kann, braucht das Hermelin Ast- oder Steinhaufen, die bestenfalls mit einer Nistkammer darunter angelegt werden.
Asthaufen seien bei der anstehenden Heckenpflege einfach umzusetzen und würden nebst dem Hermelin eine Vielzahl anderer Arten fördern.
Wiesel
Mauswiesel sind die weltweit kleinsten Raubtiere (Karnivoren) überhaupt. In Europa sind zwei Wieselarten heimisch, die eine davon mit zwei Unterarten: Das Hermelin (Mustela erminea, Grosses Wiesel, Hermine) und das Mauswiesel (Mustela nivalis, Kleines Wiesel). Letzteres mit der europäisch weit verbreiteten Unterart «Mauswiesel» (M. n. vulgaris) und dem im Alpenraum heimischen «Zwergwiesel» (M. n. nivalis). Charakteristisch für alle Wiesel ist ihre lang gestreckte Körperform – eine Anpassung an die Mäusejagd. Sie haben eines der grössten Fortpflanzungspotenziale der Raubtiere. Die beiden einheimischen Wieselarten unterscheiden sich vor allem in Grösse, Fortpflanzung und Spezialisierung bei der Nahrung. Dynamik prägt das Geschehen in der Population beider Wieselarten: Im zeitlichen Verlauf folgen die Dichten den Schwankungen im Wühlmausangebot.
Im Video zeigt Cristina Boschi von WIN Wieselnetz, wie man Ast- und Steinhaufen anlegt. Mit einer speziellen Aufzuchtkammer ausgestattet, eignen sich diese besonders auch für Mauswiesel und Hermeline.