Samstag, 3. Juni 2023
28.01.2018 08:08
Deutschland

Waschbären bedrohen Kaninchen

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Von: AgE

In Mecklenburg-Vorpommern sind die Bestände des Niederwilds bedroht. Darauf hat Landwirtschaftsminister Till Backhaus im Schweriner Landtag aufmerksam gemacht. Backhaus erklärte, der Zustand der Bestände sei „besorgniserregend“. Ursache des Populationsrückgangs sei die Ausbreitung von invasiven Arten wie Mink, Marderhund und Waschbär.

Nach Angaben des Schweriner Agrarressorts haben die Erhebungen des Wildtier-Informationssystems der Länder Deutschlands (WILD) ergeben, dass die Hasenpopulation im Land mit derzeit nur fünf Tieren je 100 ha auf ein „sehr geringes“ Niveau gesunken ist.

Auch die Populationen von Rebhuhn, Fasan und Wildkaninchen würden kontinuierlich abnehmen. Laut Ministerium erlegten die etwa 12’000 Jäger im Land im Jagdjahr 2015/16 nur noch 126 Fasane und 80 Wildkaninchen. Rebhühner seien nur noch in einem Fünftel der am WILD teilnehmenden Reviere vertreten gewesen, und dort auch nur mit einer Besatzdichte von zwei Paaren je 1’000 ha Offenland.

Ein Hase pro 1’000 Hektar

Fasane waren der Erhebung zufolge lediglich noch auf etwa 13 % der Jagdfläche gefunden worden, und das mit einem Hahn auf je 1’000 ha. Kaninchen seien nur noch auf 3 % der Revierfläche anzutreffen. Das entspreche einer Besatzdichte von einem Tier auf 1’000 ha.

Und selbst beim Wasserwild seien die Streckenergebnisse rückläufig, hob das Ministerium hervor. Die Niederwildbestände seien einem ständig steigenden Jagddruck von Raubwild wie Mink, Marderhund und Waschbär ausgesetzt.

Ungebremste Ausbreitung 

Während sich die Population des Marderhundes auf „anspruchsvoller Bestandshöhe“ stabilisiert habe, gehe die Ausbreitung des Waschbären „ungebremst“ weiter. Backhaus unterstrich die Dramatik der Entwicklung.

Im Jagdjahr 2015/16 seien rund 12’000 Stücke Niederwild, aber zugleich 38’000 Stücke Raubwild – darunter 15’000 Marderhunde und Waschbären – erlegt worden.

Es braucht Raubwild-Management

Um den negativen Bestandstrend aufzuhalten und umzukehren, seien aktive Massnahmen zur Verbesserung der Situation notwendig. Dem Minister zufolge geht es dabei in erster Linie um Biotopverbesserung.

Diese liessen sich aber nur in enger Zusammenarbeit der Grundeigentümer, Landnutzer und Jäger planen und zum Vorteil des Niederwildes umsetzen. Ausserdem brauche es ein „konsequentes Raubwild-Management“, stellte Backhaus fest. 

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