Wenn man sich mit konstanter Geschwindigkeit einem Objekt nähert, erweitert sich das Sichtfeld immer schneller, schreibt das Team um Emily Baird von der Lund Universität. Verlangsamt man die Geschwindigkeit beim Anflug so, dass das Bild in konstantem Mass grösser wird, erreicht man am Ziel fast Stillstand, wie der Onlinedienst «wissenschaft.de» am Mittwoch berichtete.
Für ihre Experimente gewöhnten die Forschenden einige Bienen an eine künstliche Futterquelle, die sich in der Mitte einer drehbaren Scheibe befand. Diese trug ein Spiralmuster, das je nach Drehrichtung eine Ausdehnung oder Verkleinerung des Sichtfeldes vorgaukelte.
Drehte die Scheibe in die eine Richtung, «dachten» die Bienen, sie seien zu schnell und bremsten weit vor dem Ziel ab. Bei der anderen Richtung rempelten die Bienen mit hohem Tempo in die Futterquelle, wie die Forschenden im Fachjournal «PNAS» berichten. Demnach nutzen die Tiere tatsächlich die optische Ausdehnung zur Orientierung, folgern sie.
Das äusserst einfache Prinzip könnte auch bei menschlichen Fluggeräten nützlich sein, glauben Baird und Kollegen. Es benötigt keinerlei Informationen über eigene Geschwindigkeit und Entfernung zum Ziel - simple Bildverarbeitung genügt. Die Forschenden wollen nun versuchsweise kleine Fluggeräte mit so einem System ausrüsten.