Fliegen sind nicht nur lästig, sondern können auch Krankheiten übertragen. – Markus Trier
Lästige Insekten auf der Weide führen zu Stress und Leistungseinbussen. Lange Warmwetterperioden mit wenig Niederschlag begünstigen die Lebensbedingungen für Fliegen. In gewissen Regionen ist der Insektendruck für Weidetiere aktuell besonders gross. Wie sieht es bei Ihnen aus, haben Ihre Weidetiere viele Fliegen? Machen Sie mit bei unserer Umfrage. Und schreiben Sie uns in den Kommentaren, was Sie gegen die Fliegen unternehmen.
Fliegen, Bremsen, Mücken und Zecken sind nicht nur für uns Menschen mühsam, sondern auch für alle Weidetiere draussen. Trotz Abwehrbewegungen wie den Hals winden und den Kopf zu schütteln, können Kühe Fliegen nicht wirklich loswerden.
Die Unruhe der Kühe kann die Milchleistung negativ beeinflussen. «Wenn hundert Stechfliegen oder Bremsen bis zu zwanzig-mal pro Tag Blut saugen, verliert sie bis zu zu 3dl pro Tag», wird auf der Homepage «die-fruchtbare-Kuh» geschrieben.
Neben dem Leistungseinbruch können Fliegen für die Übertragung von Krankheiten verantwortlich sein, indem sie Bakterien verbreiten, die zu Augenentzündungen führen können. Schmeissfliegen legen zudem ihre Eier in der Augenregion des Rindviehs ab.
In einigen Regionen ist der Fliegendruck aktuell besonders gross. Wie sieht es bei Ihnen auf den Weiden aus? Haben Ihre Weidentiere viele Fliegen?
Was machen Sie gegen die Fliegen? Schreiben Sie uns die Fliegenbekämpfungsmassnahmen gerne in die Kommentare.
Fliegen im Stall und auf der Weide
Fliegen sind enorm fruchtbar und vermehren sich ab einer Umgebungstemperatur rasend schnell – je wärmer umso schneller. Weil Fliegen in Mist, Gülle und anderen organischen Abfällen brüten, finden sie in und um Kuhställe reichlich Nahrung und gute Brutstätten – ganz besonders in Haltungssystemen, in denen viel und gut eingestreut wird. So entwickelt sich die Fliegenpopulation im Frühsommer oft explosionsartig. Aus den abgelegten Eiern schlüpfen Maden (Larven), die sich verpuppen. Aus der Puppe schlüpft schliesslich die neue Fliege, die sofort geschlechtsreif ist und wieder Eier ablegt. So entwickeln sich ständig neue Fliegen.
Wie viele Fliegen zu viele sind, wird von der persönlichen «Belästigungsschwell»“ definiert. Bei Tieren liegt diese Toleranzgrenze bei rund 20 Fliegen pro Tier. Ziel muss es sein, den Fliegenbefall pro Tier unter dieser Schwelle zu halten.
Die Fliegenbekämpfung ist ein wichtiger Punkt der Biosicherheit eines Betriebs. Sie kann in zwei Stellen des Entwicklungskreislaufs ansetzen: Gegen die Maden oder die erwachsenen Fliegen. Eine gründliche Stallreinigung (Kälberboxen und -ställe, sowie andere Tiefstreubereiche misten und Futterreste entfernen) im Frühling hilft, die Fliegenplage massgebend einzudämmen. Weisselt man den Stall hinterher, lässt sich die Vermehrung überwinternder Fliegen zusätzlich hemmen. Auch die Schwimmdecke in der Gülle sollte durch Rühren und Umpumpen zerstört werden, so dass die Fliegenlarven absterben. Reichen diese mechanischen Massnahmen nicht aus, so kann eine chemische Fliegenbekämpfung eine effektive Lösung bieten: Der frühzeitige Einsatz eines Larvizids, sobald die ersten Maden im Frühjahr im Stall auftauchen. Empfohlen ist, diese Anwendung alle zwei Wochen zu wiederholen bis keine Maden mehr zu sehen sind. Wer auf chemische Bekämpfungsmittel verzichten will, kann Fliegenlarven auch mit Nützlingen (z.B. Schlupfwespen oder Güllefliegen) bekämpfen. Sobald sich dennoch erwachsene Fliegen entwickeln, reduziert ein Frass- und Kontaktinsektizid die Gesamtpopulation der Fliegen. die-fruchtbare-kuh
One Response
Es hat mer Fliegen, aber weniger Stechfliegen,