Im neuen IPCC-Bericht zeigten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 190 Ländern auf, dass der Klimawandel schneller voranschreitet als bisher erwartet.
Gerd Altmann
Angesichts der drastischen Folgen der zunehmenden Erderwärmung fordern Schweizer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler drastischeres Handeln. Der am Montag erschienene Bericht des Weltklimarates IPCC kommt zum Schluss, dass Tempo und Umfang bisheriger Massnahmen nicht ausreichen.
«Auch in der Schweiz sterben bereits Menschen am Klimawandel», stellte Veruska Muccione, IPCC-Hauptautorin von den Universitäten Zürich und Genf, am Montag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA klar.
Folgen drastisch
Im neuen IPCC-Bericht zeigten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 190 Ländern auf, dass der Klimawandel schneller voranschreitet als bisher erwartet, und die Folgen davon schlimmer sind. Mit den aktuell umgesetzten klimapolitischen Massnahmen steuere die Erde auf eine Erwärmung zwischen 2,2 und 3,5 Grad Celsius bis ende Jahrhundert zu.
Die Folgen davon sind laut dem Bericht drastisch. Starkniederschläge, Trockenheit und Hitzewellen werden in Zukunft noch häufiger und heftiger. Die Hauptrisiken für Europa sind laut den Schweizer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Hitze, Wasserknappheit, Hochwasser und die Landwirtschaft, deren Produktion durch Hitze und Dürre bedroht ist. «Kinder, die 2020 in der Schweiz geboren wurden, werden in ihrem Leben etwa 3,8 mal mehr Hitzewellen erleben als 1960 geborene», sagte Muccione.
Hoffnung und Optimismus
«Ich hoffe, dass sich die Länder wegen des Berichts fragen, ob sie mehr tun können», sagte Anthony Patt, Autor des Weltklimarates von der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich (ETH Zürich), im Gespräch mit Keystone-SDA. Auch in der Schweiz sei «deutlich mehr nötig». Laut dem neuen Bericht müssen die Treibhausgas-Emissionen bis 2030 halbiert werden, um die Erderwärmung unter 1,5 Grad zu halten.
Patt ist optimistisch, dass die Schweiz dieses Ziel erreichen wird. In der Schweiz wird das Thema Klima laut Patt im Moment viel diskutiert – und oft mir Erfolg. «Ich war überrascht, wie viel im letzten Jahr tatsächlich durchgekommen ist», sagte der Wissenschaftler.
Konkrete Vorschläge
Für eine erfolgreiche Umsetzung von Klimamassnahmen braucht es laut dem Weltklimarat insbesondere eine angemessene Finanzierung, ein inklusives Politiksystem und eine Koordination über viele Politikbereiche hinweg. «Grundsätzlich sind Vorhaben zur Eindämmung des Klimawandels aber deutlich günstiger geworden», sagte Patt.
Viel Potential sieht Patt bei der E-Mobilität und bei einem Ausbau erneuerbarer Energien. «Das muss aber in Zusammenarbeit mit unseren Nachbarländern passieren.» Ohne eine entsprechende Koordination werde es laut Patt schwierig. «Die EU stellt im Moment zum Beispiel im Winter mehr erneuerbaren Strom her als im Sommer, in der Schweiz ist das umgekehrt.»
3 Responses
Solange China als „Entwicklungsland“ gilt, wohlverstanden mit Weltweit gerechnet 30 % CO2 Ausstoss, ( sie müssen nicht reduzieren, bekommen noch Geld, bauen neue Kohlekraftwerke) ist das Ganze ein Witz.
Was die Schweiz macht, spielt Absolut keine Rolle!
Übrigends ist auch unter Wissenschaftler umstritten, ob CO2 hauptverantwortlich ist, für den Wandel des Klimas, den es schon immer gab.
0% Wissenschaft,
100% Kult,
100% Interessenkonflikte.
1980: Die Wissenschaft war sich einig, dass 1980 Geborene im Schweizer Mittelland nie mehr Schnee sehen werden.