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Während der Corona-Krise sehnen sich viele Menschen nach den kleinen Dingen im Leben: ein Plausch mit einer Freundin oder ein Treffen in einem Café. «Wer hat vorher davon geschwärmt, mal auf die Strasse nach draussen zu gehen oder in ein Restaurant?», fragt der Soziologieprofessor Armin Nassehi von der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität.
«Das hat man einfach gemacht. Jetzt darf man es nicht und jetzt ist es auf einmal eine ganz tolle Sache.» Denn wenn man Menschen eine Freiheit wegnehme, wollten sie sie haben. «Vorher haben sie es gar nicht als Freiheit interpretiert, sondern als Selbstverständlichkeit», erklärt der Soziologe.
Das kann auch positive Effekte haben, weil das sonst so Selbstverständliche vielleicht mehr Wertschätzung erfährt. Der Familienbesuch zu Ostern zum Beispiel. «Das sind oftmals Situationen, bei denen man sich vielleicht ein, zwei, drei Mal im Jahr sieht und das fällt jetzt auf. Das heisst, es kann einem jetzt erst richtig fehlen, wo es nicht geht. Vorher hätte man gesagt: »Hätte ich doch diesen Familienbesuch nicht machen müssen«», so Nassehi.