Das jüngste Schiffstransportunglück im Sudan mit 16 000 ertrunkenen Schafen sei erneut ein Mahnmal dafür, dass die Situation weltweit für die Tiere besonders auf Schiffen untragbar sei und diese tierquälerischen Transporte endlich beendet werden müssten. Das hörte man bei Protesten in Berlin. – Tom Jervis
Mehrere im Bündnis für Tierschutzpolitik zusammengeschlossene Organisationen haben am Aktionstag gegen Tiertransporte vergangener Woche in Deutschland vor dem Bundeslandwirtschaftsministerium in Berlin auf das Leid der Tiere aufmerksam gemacht.
Vor dem Bundeslandwirtschaftsministerium in Berlin forderte ein Bündis für Tierschutzpolitik ein bundes- und EU-weites Verbot von Tiertransporten in Drittstaaten und appellierten an den Deutschen Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, endlich solch ein Verbot für Deutschland auf den Weg zu bringen und sich im bevorstehenden Revisionsverfahren der EU-Tierschutzgesetzgebung für starke Verbesserungen im Sinne der Tiere zu engagieren.
«Er hat es in der Hand, das grausame Leiden der Tiere durch Erlass einer Verordnung nach §12 des Tierschutzgesetz zu beenden», erklärte der Sprecher des Bündnisses für Tierschutzpolitik und Referent bei ProVieh, Patrick Müller. Er erinnerte daran, dass auch die Agrarministerkonferenz (AMK) im April die Bundesregierung dazu aufgefordert habe, sich für ein bundes- und EU-weites Verbot von Tiertransporten in Drittstaaten einzusetzen.
Ina Müller-Arnke von der Organisation Vier Pfoten wies darauf hin, dass Deutschland innerhalb der EU zu den grössten Exporteuren von Rindern in Drittstaaten gehöre, die dorthin zu angeblichen Zuchtzwecken verbracht würden. Die von Deutschland aus über andere EU-Länder per Schiff in Länder wie Ägypten, Marokko, Algerien und andere Staaten gelieferten Tiere würden dort oft auf grausame Weise geschlachtet.
«Wir brauchen ein EU-weites Verbot, um zu verhindern, dass exportfreundliche EU-Staaten zu Drehscheiben für Tiertransporte in Drittstaaten werden», betonte Müller-Arnke. Das jüngste Schiffstransportunglück im Sudan mit 16 000 ertrunkenen Schafen sei erneut ein Mahnmal dafür, dass die Situation weltweit für die Tiere besonders auf Schiffen untragbar sei und diese tierquälerischen Transporte endlich beendet werden müssten.