Beim norwegischen Düngerkonzern Yara ist am 10. Juni offiziell die Produktion von N-Dünger aus erneuerbarem Ammoniak angelaufen. «Dies ist ein wichtiger Meilenstein für Yara und für die Dekarbonisierung der Wertschöpfungskette in der Lebensmittelindustrie», erklärte der Präsident und CEO von Yara, Svein Tore Holsether, anlässlich des Anlagenhochlaufs im Werk Porsgrunn.
Als erster Händler hat die schwedische Genossenschaft Lantmännen den «grünen» Dünger im Angebot. Für Holsether ist die Partnerschaft mit Lantmännen ein Positivbeispiel dafür, wie die Zusammenarbeit zur Dekarbonisierung der Lebensmittelwertschöpfungskette funktionieren kann.
In einer neuen 24-Megawatt-Anlage für erneuerbaren Wasserstoff im Industriepark Herøya wird Yara zufolge mithilfe von Elektrolyseuren mit erneuerbaren Energien Wasserstoff aus Wasser hergestellt und mit Stickstoff aus der Luft zu Ammoniak verbunden. Durch die Verwendung von grünem Ammoniak könnten im Vergleich zur Herstellung mit Erdgas zwischen 70% und 90% der Emissionen vermieden werden.
Der «grüne» Ammoniak spart jährlich 41’000 Tonnen CO2-Emissionen im Werk Porsgrunn ein. Die Düngemittelfabrik auf der Halbinsel Herøya war bisher eine der grössten Quellen für die CO2-Emissionen Norwegens ausserhalb der Öl- und Gasindustrie und setzte bislang nach Unternehmensangaben jährlich rund 800’000 Tonnen CO2 frei.
Die Düngung sei eine der grössten Hebel, um die Emissionen um Getreideanbau zu reduzieren, erklärte der Geschäftsführer von Yara Deutschland, Marco Fleischmann, auf der Agritechnica 2023 in Hannover. Etwa 30% der Emissionen fielen bei der Düngemittelproduktion an und weitere 40% als Stickstoffverlust auf dem Feld.

