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0,5 Eurocent Prämie pro Kilo «faire» Milch

Die Milch in den Ben&Jerry-Fairtrade-Glacen kommt aus Holland und ist nicht Fairtrade- zertifiziert. Die Milchbauern erhalten gerade mal 0,5 Cent Fairness-Prämie. In der Schweiz verkaufen Coop, Manor und Spar die "Faire" Milch.

Markus Spuhler |

 

 

Die Milch in den Ben&Jerry-Fairtrade-Glacen kommt aus Holland und ist nicht Fairtrade- zertifiziert. Die Milchbauern erhalten gerade mal 0,5 Cent Fairness-Prämie. In der Schweiz verkaufen Coop, Manor und Spar die "Faire" Milch.

Davon träumen viele Milchproduzenten: Fairer Handel auf dem Milchmakt.  Der Lebensmittelkonzern  Unilever wirbt  für  seine Glacen der Marke Ben&Jerry derzeit prominent mit dem Max-Havelaar-Fairtrade-Logo. Steckt dahinter ein faires Milch-Handelsmodell, das Schule machen könnte? 

Milch nicht zertifiziert

Der «Schweizer Bauer» hat nachgefragt. Die Milch in  den Ben&Jerry-Glacen ist nicht  fairtrade-zertifiziert, wie Regula Weber von Max Havelaar mitteilt. Und obwohl die Glacen meist zu mehr als 50 Prozent aus Milchprodukten bestehen und sowohl auf der Verpackung als auch auf dem Plakat  eine unverkennbare Milchkuh prangt, darf sich das Produkt mit dem Fairtrade-Logo von Max Havelaar schmücken.  Zertifiziert sind nämlich die Inhaltsstoffe, die aus sogenannten Entwicklungsländern kommen. Also allenfalls Zucker, Kakao, Vanille, Kaffee, Nüsse und dergleichen.  «Wir von Max Havelaar erlauben die Auslobung von zusammengesetzten Produkten, wenn diejenigen Zutaten, die zertifiziert werden können, zertifiziert sind.»
Die zertifizierten Produkte müssten zudem 20 Prozent des Gesamtproduktes ausmachen. Man wolle so den Absatz der Fairtrade-zertifizierten Rohstoffe fördern.

Die Milch in der Fairtrade-Glace  ist zwar nicht Fairtrade-zertifiziert, aber sie stammt aus einem eigenen Nachhaltigkeits-Projekt von Unilever in den Niederlanden.

Intransparenz beim Preis

Über den Produzentenpreis für Milch aus dem sogenannten Caring-Dairy-Programm wolle man aber keine Angaben machen, teilt Markus Abt von Unilever mit.  «Wir bezahlen pro 100 kg Milch eine Fairness-Prämie von 50 Eurocent.»  Pro Kilogramm Milch macht das also  0,5 Cent. Auch über die gesamte Menge, die Unilever für die Fairtrade-Glacen einkauft, möchte der Konzern keine Auskunft geben.   Laut Abt sind am Caring-Dairy-Programm aber  550 niederländische  Landwirte beteiligt, die durchschnittlich pro Jahr je 3000 Euro Prämien erhielten. Dies macht also  rund 600000 Kilo Liefermenge für einen durchschnittlichen Produzenten und eine gesamte «faire» Milchmenge von 330 Millionen Kilo.   Bislang kämen 95 Prozent der Milch für die Fairtrade-Glacen aus dem Caring-Dairy-Kanal. Das Ziel sei jedoch eine 100-prozentige Versorgung, gelobt Abt.

Beratung für Bauern

Das Caring-Dairy-Projekt beschränke sich aber nicht auf die 0,5 Eurocent «Fairness»-Prämie pro Kilogramm Milch. «Daneben erhalten die Produzenten Unterstützung von Spezialisten von Universitäten und Forschungszentren  bei der Erstellung einer Leistungsbeurteilung», fügt Abt an.

Die Ben&Jerry-Fairtrade-Glacen sind in der Schweiz in Tankstellenshops und Kiosken sowie in grösseren Verkaufsstellen bei Coop, Manor und Spar erhältlich.

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