In Genf ist die Menge illegal importierten Fleischs dieses Jahr explodiert. Während der Grenzwacht 2015 noch 19 Tonnen ins Netz gingen, waren es im laufenden Jahr bereits 100 Tonnen, wie sie am Dienstag mitteilte.
Mitte November wurde bei einer Kontrolle an der französisch-schweizerischen Grenze innert einer Stunde fast fünfzig Kilo Fleisch als Schmuggelware erwischt, illustrierte der Grenzwacht-Kommandant der Region Genf, Olivier Botteron, den Sachverhalt. Grössere Schmuggelmengen konnten aufgrund längerer Untersuchungen ermittelt werden. Dabei wurden Verdächtige verhaftet, die einen Schmuggelring für Wirte aufgezogen hatten. Bei geschmuggeltem Fleisch besteht ein Gesundheitsrisiko, weil die Kühlkette oftmals unterbrochen wird.
Der schwunghafte Schmuggel erklärt sich laut den Behörden mit dem starken Franken gegenüber dem Euro. Da sei die Versuchung gross. Zudem hätten sich ennet der Grenze Läden installiert, in denen die Schweizer ihr Fleisch zum halben Preis einkaufen können, hiess es weiter. Legal eingeführt werden darf ein Kilo Fleisch pro Tag und Person. Dabei kommt es nicht darauf an, von welchem Tier das Fleisch stammt oder ob es sich etwa um Wurstwaren handelt.
Neben dem Fleisch war die Genfer Grenzwacht auch mit Drogen konfrontiert. So erwischte sie einen frisch aus dem Flugzeug gestiegenen Nigerianer mit 142 geschluckten Kokain-Fingerlingen und damit 1,4 Kilo der Droge. Wäre eines der Päckchen platzen, wäre das der sichere Tod für den Mann gewesen, sagte Botteron. In Genf sind rund 350 Grenzwächterinnen und -wächter stationiert. Ungefähr die Hälfte ihrer Tätigkeit umfasst den Flughafen Genf. Im kommenden Jahr erhält das Grenzwachtkorps in der Westschweiz 64 neue Beamte. Ein Grossteil von ihnen soll in Genf eingesetzt werden.


