Viele Betriebe verzichten auf Direktzahlungen, indem sie zum Beispiel nicht an Landschaftsqualitäts- oder Vernetzungsprojekten teilnehmen. Es gibt also Optimierungspotenzial. Das gilt für die ganze Schweiz.
Direktzahlungen sind ein wesentlicher Bestandteil des bäuerlichen Einkommens. Sie sind allerdings nicht fix, sondern können optimiert werden.
GMF und Landschaftsqualität
Beat Gügler von der Betriebsberatung des Kantons Schwyz sieht diesbezüglich ein grosses Potenzial: «Im Kanton Schwyz beziehen 1443 Landwirtschaftsbetriebe Direktzahlungen. Rund 20 Prozent, also jeder fünfte Betrieb, verzichtet auf Landschaftsqualitätsbeiträge. Rund 17 Prozent beziehen keine Vernetzungs- und Qualitätsstufe-II-Beiträge. Nimmt man den Mittelwert als Massstab, so verzichtet jeder Betrieb auf rund 10'000 Franken Direktzahlungen pro Jahr.» Und dies beziehe sich nur auf die Ökobeiträge. Weitere zwölf Prozent der Betriebe verzichten auf Beiträge für die graslandbasierte Milch- und Fleischproduktion (GMF).
Der Kanton Schwyz steht mit diesen Zahlen nicht allein da. Laut dem Agrarbericht machten im letzten Jahr 30'326 von 45'400 Ganzjahresbetrieben oder rund 66 Prozent bei GMF mit. Sie bezogen im Schnitt 3'562 Franken. 79 Prozent der Ganzjahresbetriebe beteiligten sich an einem der 137 Landschaftsqualitätsprojekte. 36'352 Betriebe (80 Prozent) bezogen Qualitätsstufe-II-Beiträge von duchschnittlich 3822 Franken, 36'230 Betriebe (80 Prozent) Vernetzungsbeiträge von durchschnittlich 2759 Franken. Die Betriebsberatung des Kantons Schwyz rät, das Potenzial bei den Direktzahlungen auszuschöpfen – aber auch, die Möglichkeiten und Grenzen von Direktzahlungsoptimierungen genau auszuloten.
Nicht einfach Nettoverdienst
Auf diese Grenzen macht auch Simon Hasler vom Bundesamt für Landwirtschaft aufmerksam: «Ein Beispiel: Mit mehr Qualitätsstufe-II-Flächen sinken die Erträge der Flächen. Mit diesen können weniger Tiere gefüttert werden, oder es muss Futter zugekauft werden. Direktzahlungen sind nicht einfach Nettoverdienste, sie haben Aufwände oder Mindererträge zur Folge. Deshalb ist es sinnvoll, dass sich Betriebe Gedanken darüber machen, was für sie wirtschaftlich ist.»
Immerhin, so Hasler: «Gekürzt werden die Beiträge nicht, weil es noch mehr als 100 Mio. Franken im Topf mit den Übergangsbeiträgen hat. Damit kann Mehrbedarf der Programme vorläufig finanziert werden.»