Das Stimmvolk des Kantons Genf hat am Sonntag eine Umzonung von 12 Hektar Landwirtschaftsland beim Flughafen sehr knapp gutgeheissen. Eine Nachzählung hat nun ergeben, dass die Gegner der Vorlage die Nase knapp vorne haben. Die Umzonung kann damit nicht stattfinden.
Die Nachzählung hat das knappste Abstimmungsergebnis umgedreht, das es im Kanton Genf je gab. Statt 15 Stimmen mehr für die Befürworter der Umzonung waren es letztlich 9 Stimmen mehr für die Gegner der Vorlage, wie die Genfer Staatskanzlei am Montag mitteilte.
Am Sonntag war kommuniziert worden, das Genfer Stimmvolk habe die Umzonung mit 50,01 Prozent Ja-Stimmen gutgeheissen. Das entsprach einer Differenz von lediglich 15 Stimmen. Die Nachzählung ergab, dass 24 Stimmen fälschlicherweise dem Ja-Lager zugerechnet wurden.
In der Gemeinde Grand-Saconnex sollte eine Landwirtschaftszone umgewandelt werden, um öffentliche Einrichtungen, Büros und Fussballplätze erstellen zu können.
Gültig bleibt ein anderes knappes Resultat vom Abstimmungswochenende im Kanton Genf: Mit 50,06 Prozent hatten die Genferinnen und Genfer eine Zonenänderung für ein Bauprojekt von 200 Wohneinheiten im Zentrum von Petit-Saconnex abgelehnt. Dies entsprach einer Differenz von 114 Stimmen.
Bei beiden Vorhaben hatten Umweltschutzverbände das Referendum ergriffen. Und bei beiden hatten sie - wenn auch äusserst knapp - Erfolg. Rekurse gegen das Abstimmungsergebnis sind allerdings immer noch möglich.