/fileadmin/images/logo.svg

Artikel werden durchsucht.

12 tote Schafe – Angreifer dürfte Wolf sein

Am Sonntag hat mutmasslich ein Wolf mehrere Schafe in der Gemeinde Murgenthal AG gerissen. Das, nachdem ihm bereits am vergangenen Mittwoch und am Freitag Schafe in der Region zum Opfer fielen. Der kantonale Bauernverband fordert den Abschuss des Wolfs.

blu |

Im Kantonsdreieck Bern-Aargau-Luzern treibt sich ein Wolf umher. In Vordemwald AG wurde ein Tier von einer Fotofalle aufgenommen, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet. Ob dieser Wolf die Risse in den vergangenen Tagen zu verantworten hat, ist noch unklar. 

Innert weniger Tage

Denn in den vergangenen Tagen kam es in der Region zu mehreren Angriffen auf Schafe. Am 13. Dezember wurde bei Rothrist AG ein gerissenes Schaf entdeckt, wie der TV-Sender Tele M1 berichtete. Es wurde eine DNA-Probe entnommen. Nur zwei Tage später kam zwei Schafe bei Brittnau AG ums Leben. Ein Tier wurde gerissen, das andere musste notgetötet werden.

Am vergangenen Sonntag schliesslich wurden acht Schafe bei einem Angriff getötet. Drei Tiere wurden auf der Weide totgebissen, ein Schaf musste noch auf der Weide von seinen Schmerzen erlöst werden und vier weitere Tiere wurden später im Stall aufgrund der schweren Verletzungen eingeschläfert, wie «Argovia Today» berichtet. Der Schafhalter wollte gegenüber Tele M1 keine Stellung nehmen.

«Wolf gehört ausgerottet»

Sein Kollege Heinz Plüss, der ebenfalls Schafe hält, fand klare Worte. Es sei ersichtlich, dass jedes Schaf an der Kehle gepackt wurde. «Der Wolf biss dem Schaf in die Kehle und hat dem Tier so die Luftröhre abgeschnitten», sagte Plüss zu Tele M1. Für ihn ist klar: Der Wolf gehört ausgerottet. Der Schaden für den betroffenen Schafhalter wird auf 15’000 Franken geschätzt, wie «Argovia Today» schreibt.  Dies, weil alle acht toten Schafe trächtig waren.

Der Kanton Aargau geht von einem Angriff durch eine Wolf aus. Der Rissexperte der Abteilung Wald des Departements Bau, Verkehr und Umwelt hat die Risse vor Ort beurteilt. «Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ist auf einen Wolf als Verursacher zu schliessen. Um diese Einschätzung zu bestätigen, wurden DNA-Proben sichergestellt», teilte der Kanton am Montag mit.

Bauernverband fordert Abschuss

Der Aargauer Bauernverband fordert den Kanton indes auf, zu handeln. Christoph Hagenbuch, SVP-Grossrat und Präsident des kantonalen Bauernverbands, ist klar, dass dieser Wolf geschossen werden muss. Er übt scharfe Kritik am nationalen Wolfskonzept. Dieses sei ein Fiasko. «Man züchtet freche Wölfe, die zu einer Gefahr für Mensch und Nutztier werden. Diese sind sofort zu eliminieren, wenn sie angreifen», sagte Hagenbuch zur «Aargauer Zeitung».  

Schutzmassnahmen seien immer eine Frage von Geld und Zeit. Er hinterfragt die Verhältnismässigkeit. Hagenbuch hat eine deutliche Meinung zum Raubtier: ««Der Wolf gehört nicht in den Aargau», machte er gegenüber der Zeitung deutlich.

«Regulation ist keine Ausrottung»

Der Kanton hat die Tierhalter im westlichen Aargau über die Anwesenheit des Wolfs sowie die Umsetzung von Herdenschutzmassnahmen informiert. Zudem wird das Vorgehen mit den Nachbarkantonen abgesprochen. Für die Bevölkerung bestehe keine Gefahr. «Bei entsprechenden Beobachtungen gilt: Abstand halten und ruhig stehen bleiben», schreibt der Kanton.

David Gehrke, Präsident von der Gruppe Wolf Schweiz kann eine Regulation des Wolfsbestandes nachvollziehen. «Der Bestand kann seit mehr als 10 Jahre reguliert werden. Nun hat man die Regulation sogar noch vereinfacht und ist den Forderungen der Landwirtschaft nachgekommen», sagte er gegenüber «Tele M1». Eine Regulation bedeute aber nicht eine Ausrottung. «Mit der Regulation werden Wölfe hierbleiben und deshalb ist Herdenschutz ohne Alternative», führte er weiter aus. Regulierte Wölfe würden sich nicht vegan ernähren und weiterhin Nutztiere reissen, wenn diese nicht geschützt seien.

Abschuss wäre Herausforderung

Inzwischen wurde erneut ein Schaf gerissen. Am Montag wurde bei Rothrist ein gerissenes Schaf entdeckt. Thomas Stucki von der Sektion Jagd beim Kanton geht momentan davon aus, dass es sich um denselben Wolf handelt. In Brittnau, Rothrist sowie Murgenthal hätten sich ähnliche Rissbilder gezeigt, sagte er am Dienstag zur «Aargauer Zeitung»

Der Abschussforderung des Bauernverbandes erteilt er eine Absage. Ein Wolf müsse gemäss eidgenössischer Jagdverordnung innerhalb von einem Monat 15 Nutztiere töten. Anschliessend könne der Kanton eine Abschussbewilligung erteilen. Ein Abschuss in diesem Gebiet dürfte aber zu einer Herausforderung werden, wie Jagdaufseher Ernst Bühler aus Vordemwald zu Tele M1 sagt: «Wir wissen nicht, was wir einsetzen dürfen. Ob Nachtsichtgeräte, Lampen, künstliches Licht oder was auch immer, das ist nicht klar.»

    ×

    Schreibe einen Kommentar

    Kommentar ist erforderlich!

    Google Captcha ist erforderlich!

    You have reached the limit for comments!

    Das Wetter heute in

    Umfrage

    Lässt Ihr Trockenfutter produzieren?

    • Ja, aus Gras:
      4.68%
    • Ja, aus Mais:
      13.22%
    • Ja, aus Gras und Mais:
      4.13%
    • Nein:
      77.96%

    Teilnehmer insgesamt: 726

    Zur Aktuellen Umfrage

    Bekanntschaften

    Suchen Sie Kollegen und Kolleginnen für Freizeit und Hobbies? Oder eine Lebenspartnerin oder einen Lebenspartner?