Das Sturmtief «Emmelinde» hat am vergangenen Wochenende auch in der Landwirtschaft regional erhebliche Schäden verursacht. Wie die Vereinigte Hagel am Montag voriger Woche mitteilte, wurde eine Fläche von zusammengerechnet rund 12 000 ha in Deutschland und Frankreich teils schwer geschädigt.
Betroffen war dem Versicherungsunternehmen zufolge vor allem ein Streifen von der Köln-Aachener Bucht über Koblenz und Neuwied sowie in der Pfalz bis nach Mannheim. Weitere Schadensschwerpunkte waren der Grossraum Heilbronn, das nördliche Franken und die Hallertau. Laut der Vereinigten Hagel werden die Sachverständigen in den nächsten Tagen rund 5’000 Feldstücke begutachten.
Betroffen seien nahezu alle Kulturen, vom klassischen Ackerbau über Gemüse bis hin zu Hopfenpflanzungen in der Hallertau. In den allermeisten Fällen seien die Schäden durch Hagel verursacht worden. Knapp 1’000 ha seien jedoch durch Starkregen, einzelne Schläge zusätzlich auch durch Sturm in Mitleidenschaft gezogen worden.
Riesengrosse Hagelkörner
Bei Neuwied seien Hagelgeschosse in Grösse von Golfbällen heruntergegangen. Mit Blick auf weiter angekündigte Unwetter wies die Vereinigte Hagel darauf hin, dass die Vorausdeckung für landwirtschaftliche Kulturen am 31. Mai ende. Bis dahin sollte der aktuelle Anbau unbedingt deklariert werden, um im Schadenfall nicht ohne Deckung zu sein.
Insbesondere im Westen Frankreichs hatten bereits am vorletzten Wochenende bis zu 5 cm grosse Hagelkörner und Starkregen zu teils erheblichen Zerstörungen an landwirtschaftlichen Kulturen geführt. Laut den örtlichen Bauernverbänden belaufen sich die Schäden auf mehrere 10’000 Euro.
Temperaturrekorde verzeichnet
Im Département Mayenne forderten der Bauernverband (FDSEA) und die Junglandwirteorganisation (JA), den Zustand als Naturkatastrophe anzuerkennen, um den betroffenen Landwirten helfen zu können.
Laut dem Staatlichen Wetterdienst (Météo France) ging mit dem Wetterumschwung eine warme Episode zu Ende, die aufgrund ihrer Intensität für einen Mai «bemerkenswert» war. Im Süden Frankreichs seien vielerorts neue Temperaturrekorde mit fast 35 Grad verzeichnet worden.