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145 Ziegen wegen Seuche getötet

Wegen Paratuberkulose sind im südbündnerischen Puschlav in einem Betrieb 145 Ziegen getötet und entsorgt worden. Laut den Behörden handelt es sich wegen des Ausmasses um einen aussergewöhnlichen Seuchenfall der bakteriellen Erkrankung.

 

 

Wegen Paratuberkulose sind im südbündnerischen Puschlav in einem Betrieb 145 Ziegen getötet und entsorgt worden. Laut den Behörden handelt es sich wegen des Ausmasses um einen aussergewöhnlichen Seuchenfall der bakteriellen Erkrankung.

Der Infektionsdruck sei so gross geworden, dass als letzte Massnahme die Tötung des ganzen Tierbestandes habe angeordnet werden müssen, teilte das Bündner Amt für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit am Mittwoch mit. 

Insgesamt 210 Tiere

Insgesamt starben im Puschlaver Ziegenbetrieb 210 Tiere. Die Krankheit, bei der die Tiere extrem abmagern, war seit März 2018 immer wieder bei einzelnen Ziegen festgestellt worden. Ein Fall des Ausmasses wie im Betrieb im Ort Poschiavo ist gemäss Behördenangaben sehr aussergewöhnlich. Normalerweise werden in der Schweiz jährlich maximal zehn Fälle von Paratuberkulose registriert.

Dabei handle es sich immer um einzelne Tiere, die erkrankten, sterben würden oder getötet werden müssten. Nicht nur Ziegen erkranken an Paratuberkolose, sondern auch Rinder, seltener Schafe und Wildwiederkäuer. Es gibt keine Therapie, infizierte Tiere werden deshalb ausgemerzt.

«Extreme Entwicklung»

Die Wahrscheinlichkeit, dass Ziegen in anderen Betrieben im Puschlav angesteckt werden, ist Behördenangaben zufolge gering. Paratuberkulose sei keine hochansteckende Tierseuche. Der betroffene Betrieb in Poschiavo hatte in den letzten Jahren kaum Tierverkehr. Zudem wurde letztes Jahr keine Milch in Umlauf gebracht.

Der Bündner Kantonstierarzt Giochen Bearth sprach am Mittwoch auf Anfrage von einer «extremen Entwicklung» der Paratuberkolose im Puschlaver Betrieb. Der Fall ist noch nicht in allen Teilen geklärt. Deshalb arbeiten die Bündner Behörden eng mit universitären Instituten zusammen. An ausgewählten Tierkadavern werden weiterführende Untersuchungen vorgenommen.

 

Paratuberkulose

Paratuberkulose ist eine chronische bakterielle Erkrankung und führt zu hochgradiger Abmagerung und zum Tod. An Paratuberkulose erkranken Rinder und Ziegen, seltener Schafe und Wildwiederkäuer. Es gibt keine Therapie, infizierte Tiere sind daher auszumerzen. Ob und wie die Krankheit Morbus Crohn beim Menschen mit der Paratuberkulose beim Tier zusammenhängt, ist noch nicht abschliessend bekannt. Nur ein kleiner Teil der infizierten Tiere entwickelt sichtbare Symptome und die Tiere erkranken erst im Alter von über zwei Jahren. Deshalb bleibt die Paratuberkulose oft über längere Zeit unerkannt. Der Erreger ist das Mycobacterium avium subsp. paratuberculosis (MAP). Die Infektion erfolgt vorwiegend oral über kontaminierten Kot oder über erregerhaltige Milch. Auch über Sperma wird der Erreger ausgeschieden. 

Normalerweise erkranken nur einzelne ältere Tiere in einem Betrieb und entsprechend sieht auch die eidgenössische Tierseuchengesetzgebung vor, dass nur erkrankte Tiere, welche gleichzeitig klinische Symptome und einen positiven Laborbefund haben, getötet und über den Tierseuchenfond entschädigt werden. Im vorliegenden Fall war der Infektionsdruck so hoch und die Anzahl Todesfälle so gross, dass als letzte aller möglichen Massnahmen nur noch die Tötung und Entsorgung des ganzen Bestands in Frage kam. Kanton Graubünden

 

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