
Eine Herde von 15 Kühen wurde in Frankreich, nahe der Schweizer Grenze, von einem Zug erfasst. (Symbolbild)
zvg
Am Donnerstagabend gegen 19 Uhr wurde eine Herde von 15 Kühen von einem Léman-Express-Zug erfasst. Wie die französische Lokalzeitung «Le Dauphin Libéré» schreibt, ereignete sich der Unfall in der Nähe von Annecy. Die Färsen waren auf der Stelle tot, mit Ausnahme einer Kuh, die von einem Tierarzt eingeschläfert werden musste.
Im Zug, der erhebliche Sachschäden erlitt, befanden sich etwa fünfzig Personen. Der Lokführer und die Fahrgäste blieben unverletzt. Wie die Kühe, die auf einem benachbarten Feld grasten, auf die Gleise gelangten, sei unklar. Die Gendarmerie ermittle noch, wie die Tiere in einen solchen Panikzustand gerieten und aus ihrem Gehege entkommen konnten.
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«Ein wahres Gemetzel.» Der betroffen Bauer, Nicolas Dupanloup vom Gaec La Ferme de Biodup in Arbusigny, hätte keine anderen Worte gefunden, um die besonders grausame Szene zu beschreiben, die sich nach dem Drama bot. Er sei unmittelbar nach dem Zusammenstoss vor Ort eingetroffen.
Der Bauer sei von einem Nachbarn auf das ungewöhnliche Verhalten seiner Kühe aufmerksam gemacht worden. Diese hatten plötzlich die Weide oberhalb der Eisenbahnstrecke verlassen, nachdem sie die sie schützenden Elektrozäune zerstört hatten.
«Als ich ankam, befanden sich die Rinder in völliger Panik. Warum? Das werden wir vielleicht nie erfahren», heisst es im Bericht. Der Bauer vermute, dass entweder ein Wolf die Rinder verschreckt haben könnte oder aber es hätte der starke Wind sein können, der zu jener Zeit geweht hat.
«Ich konnte sie nicht einholen»
Der Bauer hätte sich bemüht die Rinder wieder einzufangen, doch es gelang ihm nicht. «Sie galoppierten auf die Eisenbahnschienen zu und ich konnte sie nicht einholen», wird Dupanloup von «Le Dauphin Libéré» zitiert. Noch bevor er jemanden warnen konnte, hörte er den Zug kommen. Dann vernahm er das Bremsen des Zuges. «Ich ahnte, dass einige verletzt sein würden, aber dass es alle fünfzehn sein würden... Das ist hart», berichtet der Bauer.
Bei den Tieren handelte es sich ausschliesslich um Färsen unter zwei Jahren, mit Ausnahme einer fünfjährigen Kuh, die in die Herde aufgenommen worden war, um die Jungtiere zu beruhigen. Ihre Anwesenheit reichte jedoch nicht aus, um die Angst der Herde zu bändigen.
Die Markierung auf der Karte unten zeigt den ungefähren Standort. Der genaue Standort ist der Redaktion nicht bekannt.

