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15% weniger Kartoffeln – Richtpreise am oberen Rand

Die diesjährige Witterung machte den Kartoffelanbau erneut herausfordernd. Die Ernte fällt rund 15 Prozent tiefer aus als im Mittel der letzten Jahre. Auch die innere Qualität ist unterdurchschnittlich ist. Die Richtpreise wurden am oberen Bereich des Preisbands festgelegt. Es werden grössere Importmengen benötigt. 

pd/blu |

Die Witterungsbedingungen haben sich negativ auf die Kartoffelernte ausgewirkt. Wegen des nassen Frühlings wurden viele Kartoffeln entweder bei schlechten Bedingungen oder erst spät gepflanzt. Im Frühsommer war es dann vielerorts zu trocken. Durch die späte Pflanzung der Kartoffeln ist die Entwicklung vieler Bestände im Rückstand, Die Ernte wird dadurch später erfolgen als üblich, schreibt die Branchenorganisation Swisspatat. 

Flächenerträge deutlich tiefer

Die Ergebnisse der Ertragserhebung zeigen denn ein wenig erfreuliches Bild. Die Bruttoerträge belaufen sich in diesem Jahr auf durchschnittlich 385 kg/a. Im Vergleich zum Mittel der Jahre 2017-2022 (450 kg/a) entspricht dies rund 14% geringeren Erträgen.

Bei einem durchschnittlichen Speiseanteil (SA) von 76% belaufen sich die Flächenerträge über alle Sorten in diesem Jahr auf 292 kg/a SA (2017-2022: 354 kg/a SA). Die festgestellten Hauptmängel sind gemäss Mitteilung der Branchenorganisation Swisspatat vor allem missförmige Knollen, Hohlherzigkeit und Wachstumsrisse.

Nicht verschont blieben die Bio-Kartoffeln. Die Erträge über alle Sorten liegt bei 275 kg/a (2017-2022: 344 kg/a), der Speiseanteil beträgt durchschnittlich 73% bzw. 201 kg/a SA (2017-2022: 238 kg/a SA). Das ist unterdurchschnittlich. Die festgestellten Mängel sind gleich wie bei der konventionellen Ware

Anbaufläche unverändert

Gemäss Hochrechnungen blieb die Kartoffelfläche im Jahr 2023 mit 10'726 ha gegenüber dem Vorjahr praktisch unverändert. Jedoch konnte eine Verschiebung von rund 100 ha vom konventionellen in den Bio-Anbau beobachtet werden, was einer Flächenzunahme von 10% beim Bio entspricht. Die Bio-Fläche beläuft sich nun auf rund 1'120 ha.

Grössere Importe nötig

Die äussere Qualität der Erdäpfel  wird insgesamt als gut beurteilt. Die innere Qualität fällt jedoch unterdurchschnittlich aus. Die mittleren Stärkegehalte liegen mit 14% ein halbes Prozentpunkte tiefer als im Durchschnitt der Jahre 2017-2022. Auch gibt es bei diversen Veredelungssorten Probleme mit der Pilzkrankheit Verticillium sp. «Diese führt zu braun verfärbten Bereichen der Gefässbündel, die sich beim Frittieren schwarz verfärben», schreibt Swisspatat.

«Basierend auf den Flächenzahlen und den Resultaten der Ertragserhebung wird die Gesamternte (konventionell und Bio) auf ca. 360'000 Tonnen geschätzt, was rund 15% unter dem Durschnitt der letzten fünf Jahre ist», schreibt Swisspatat. Angesichts der guten Nachfrage sowohl im Speise- wie auch im Industriekanal wird diese Menge nicht ausreichen, um den inländischen Markt zu versorgen. «Zusatzimporte werden auch in diesem Jahr im grösseren Stil notwendig sein», heisst es weiter. Ein erstes Zusatzkontingent von 25’000 Tonnen wurde Anfang September gestellt. Dies soll die Produktion in der Industrie sicherstellen. «Zudem wird ermöglicht, dass qualitativ gute Schweizer Ware eingelagert und zu einem späteren Zeitpunkt verarbeitet werden kann», hiess es damals.

Preise am oberen Preisband

Aufgrund des niedrigeren Angebotes und der stabilen bis steigenden Nachfrage liegen die Produzentenrichtpreise für konventionelle Kartoffeln in diesem Jahr im oberen Bereich der Preisbänder. Bei den festkochenden Sorten beträgt der Preis 60.00 Fr./100 kg, bei den meisten mehligkochenden Sorten bei 55.25 Fr./100 kg. Der Basispreis für grobsortierte Speise- und Veredelungskartoffeln wurde auf 30.40 Fr./100 kg festgelegt.

Bei den Bio-Kartoffeln liegen die Preise ebenfalls im oberen Bereich des Preisbandes, jedoch weniger stark als bei den konventionellen Kartoffeln, schreibt Swisspatat. Der Grund für den geringeren Ausschlag nach oben liegt in der Ausdehnung der Bio-Flächen von ca. 10%. Sowohl für die festkochende wie auch für die mehligkochende Linie gilt ein Richtpreis von 102.00 Fr./100 kg.

Anpassung der Übernahmebedingungen

  • Kaliber: Die Kaliberobergrenze wird bei den festkochenden Speisekartoffeln von 60 mm auf 65 mm erhöht (neu 30-65 mm). Mit dieser Massnahme wird die kleiner ausfallende Ernte besser ausgenützt, schreibt Swisspatat.
  • Branchenbeiträge: Der Rückbehalt Verwertungsfonds wird für die Ernte 2023 um 45 Rappen pro 100 kg gesenkt (befristet für ein Jahr). Die Branchenbeiträge belaufen sich somit neu auf Fr. 0.88/100 kg für Speisekartoffeln (inkl. Verteilerbeitrag) und Fr. 0.73/100 kg für Veredelungskartoffeln. Diese Beiträge sind gültig ab dem 01. Juli 2023.
  • Das Übernahmemodell Produzentenlager für Speisekartoffeln wird für die Ernte 2023 unverändert weitergeführt.
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