Das italienische Landwirtschaftsministerium hat vor wenigen Tagen die ersten Bewässerungsprojekte bewilligt, die mit Geld aus dem europäischen Wiederaufbaufonds finanziert werden.
Die 149 von den regionalen und lokalen Behörden eingereichten Vorhaben schlagen mit Investitionskosten von insgesamt 1,6 Mrd. Euro (1,72 Mrd. Fr.) zu Buche.
Mit den «Investitionen in die Resilienz der Bewässerung des Agrarsystems für eine effizientere Verwertung der Wasserressourcen» will die italienische Regierung vom Klimawandel ausgelösten Notlagen der Landwirtschaft entgegentreten und gleichzeitig zunehmend nachhaltige Produktionsweisen unterstützen. Zudem erhofft man sich in Rom davon auch einen Beitrag zum wirtschaftlichen Wiederaufschwung.
Kritisch gesehen wird, dass von den 149 Projekten nur 33 auf die süditalienischen Regionen entfallen, denen eigentlich ein starker Nachholbedarf attestiert wird. Dies sind Kampanien, Kalabrien, Basilicata, Sizilien und Apulien. Diese erhalten zusammen rund 461 Mio. Euro (494 Mio. Fr.) für Bewässerungsprojekte.
Der Finanzanteil widerspricht damit der mit dem Wiederaufbaufonds verknüpften Vorgabe, wonach auf Süditalien 40 % der Investitionsmittel in allen Bereichen entfallen sollen. Das Landwirtschaftsministerium erklärte hierzu, dass keines der 31 von den sizilianischen Behörden vorgelegten Projekte den vorgeschriebenen Kriterien zur Gänze entsprochen habe. Es werde aber ein weiteres Auswahlverfahren
geben, das über das Stabilitätsgesetz weitere 440 Mio. Euro (472 Mio. Fr.) an Investitionsgeldern zur Verfügung stelle.
Bis dahin seien die kritischen Punkte bei den Projekten, die jetzt nicht berücksichtigt worden seien, hoffentlich behoben, so das Agrarressort.


