Sieben Familien trotzten am 28. September 2024 dem kühlen Regenwetter und zogen von ihren Alpen hinunter ins Dorf L’Etivaz und weiter ins Tal. Vorbei am riesigen Käsekeller der Genossenschaft von L’Etivaz.
Hartkäse aus Rohmilch
Zu diesem Festtag tragen die Kühe ihre schönsten Glocken und werden von ihren Besitzern liebevoll geschmückt. Älpler und Kühe werden bei ihrer Ankunft im Dorf bejubelt.
Nach traditioneller Art wird noch heute der L’Etivaz-AOP-Käse nur von Mai bis Anfang Oktober hergestellt. Die Kühe fressen ausschliesslich das Gras der Alp und werden zweimal täglich gemolken. Aus der Rohmilch wird der Käse nur in einem Kupferkessel über dem Holzfeuer hergestellt. Über 2680 Kühe und 200 Menschen in 10 Gemeinden zwischen Chablais und Pays-d’Enhaut produzieren zwischen 1000 und 2000 m ü.M. den Hartkäse aus Rohmilch.
19’000 Laibe im Jahr
Gegründet wurde die Vereinigung der Produzenten von Alpkäse aus den Waadtländer Alpen bereits 1932 und 1945 erfolgte der Austritt aus der Schweizerischen Käseunion. Der erste Reifekeller wurde im 1934 eingeweiht und bot Platz für 3200 Käse. Seit der letzten Vergrösserung sind es 34’000 Laibe. Sie wiegen zwischen 15 und 35 Kilogramm.
Der Etivaz AOP wird zwischen 5 und 13 Monaten gereift und lässt sich sehr gut aufbewahren. Er wird nur in kleinen Mengen hergestellt: 400 bis 430 Tonnen, das sind 17'000 bis 19'000 Laibe während der Sommermonate, schreibt schweizerkaese.ch auf seiner Website. «Der Etivaz AOP hat einen ausgeprägten, würzig-fruchtigen Geschmack mit einer leicht nussigen Note, die abhängig vom Futter der Kühe von Alp zu Alp leicht variiert», heisst es weiter.
Der L’Etivaz-AOP-Käse wurde am festlichen Anlass von den zahlreichen Gästen - die trotz des schlechten Wetters angereist sind - gekauft und konsumiert. Zum Beispiel als Fondue im Festzelt, wo die drei «Giele» aus dem Entlebuech für Stimmung sorgten.
Auch die «Sonneur du Pays-d’Enhaut» mit ihren grossen Glocken zeigten lautstark ihr Können und ein bärtiger Älplerchor zog mit jeder Sente zum Festplatz bei der Käserei-Genossenschaft in L’Etivaz.
Ich hoffe dass es weitere Jahrzehnte durchgeführt wird den sowas schönes sieht man selten. Und wünsche den Familien und Helfern eine schöne, und gesunde Zeit