Am Sonntag geht in Mailand die Weltausstellung zu Ende. Insgesamt werden rund 20 Millionen Menschen die Expo besucht haben. Davon kamen mehr als 2 Millionen auch in den Schweizer Pavillon.
Laurence Bovet, die im Auftrag von Agro-Marketing Suisse (AMS) als Projektleiterin für das Engagement im Schweizer Pavillon zuständig war, zieht ein positives Fazit zum Schweizer Auftritt: «Wir sind sehr zufrieden. Die Bilanz ist sehr positiv.
Mit über 2 Millionen Besuchern im Schweizer Pavillon konnten wir die Vielfalt und die Qualität unserer Schweizer Produkte bei den internationalen Gästen noch bekannter machen.» Insgesamt würden bis Ende der Expo dieses Wochenende ungefähr 20 Millionen Besucher die Weltausstellung gesehen haben. «Etwa jeder 10. Besucher hat also den Schweizer Pavillon besucht», betont sie.
Gefragte Apfelringli
Die vier Türme waren das Herzstück des Schweizer Pavillons. In jedem Turm befand sich je ein Produkt. Wasser, Salz, Kaffee und getrocknete Apfelringli. Jeder Besucher konnte sich bei diesen Produkten bedienen. Auf der anderen Seite wollten die Ausstellungsmacher damit auch zum Nachdenken anregen über die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln auf der Welt und über die nachhaltige Entwicklung entlang der Lebensmittelkette. Auf vier verschiedenen Niveaus, welche mit der Zeit abgesenkt wurden, konnten sich die Leute bedienen. Fakt ist, dass die Apfelringli aus Schweizer Produktion am beliebtesten waren.
Ursprünglich wäre eigentlich vorgesehen gewesen, dass die Böden erst dann auf das nächstuntere Niveau hätten gesenkt werden sollen, wenn auf dem oberen Niveau sämtliche verfügbaren Lebensmittel gefehlt hätten. Doch das liess sich laut Bovet nicht realisieren, weil sonst die Leute zu lange vor leeren Apfelringli-Regalen gestanden hätten.
Das erste Mal wurde der Boden am 16. Juni abgesenkt, das zweite Mal am 31. Juli und das dritte Mal am 16. September. Doch bereits am 10. Oktober waren auch auf dem untersten Boden sämtliche Apfelringli schon gegessen. Als nächstes war das Wasser beziehungsweise die Wasserbecher, welche man mitnehmen konnte, aufgebraucht, während vom Salz wie vor allem auch vom löslichen Néscafe der Vorrat mehr als über das Wochenende hinaus gereicht hätte.
Wasser und Stein
Ein ebenfalls sehr beliebter Teil der Schweizer Ausstellung war der Auftritt der vier Gotthardkantone Graubünden, Uri, Tessin und Wallis. Im Mittelpunkt der Ausstellung «Wasser für Europa» stand ein Felsbrocken aus dem Gotthardmassiv, 20Tonnen Granit aus der Tessiner Riviera. Über den Köpfen der Besucherinnen und Besucher sind Suonen angebracht, historische Bewässerungskanäle aus Holz, aus denen Wasser auf den Granitfels fliesst.
Wie die Verantwortlichen der Gotthardkantone am Dienstag an einer Pressekonferenz vor Ort bekannt gaben, wurde dieser Teil der Schweizer Ausstellung über 700'000-mal besucht. «Die vier Gotthardkantone sind steinreich, im wahrsten Sinne des Wortes. Sie sind die Hüter des Wasserschlosses Europa», sagte dazu der Bündner Regierungsrat Jon Domenic Parolini (BDP).
500 Jahre Marignano
Auch Urban Camenzind, Regierungsrat aus dem Kanton Uri (CVP), verwies auf den grossen Erfolg der Ausstellung: «700'000 Personen, das ist sechsmal die Besucherzahl der Luga.» Er erinnerte auch an das historische 500-Jahr-Jubiläum der Schlacht von Marignano, welche 1515 unweit von Mailand stattfand und wo die Schweizer gegen die Franzosen eine grosse Niederlage einstecken mussten. «Uneinigkeit hat damals zur Niederlage geführt. Heute wissen wir, dass es zu guten Resultaten kommen kann, wenn vier Kantone zusammenarbeiten», so sein Fazit.
Stein ausstellen
Was aus dem rund 25 Tonnen schweren Stein nach der Weltausstellung werden soll, konnten die Kantonsvertreter noch nicht sagen. Ziel sei, dass er an einer prominenten Lage in der Schweiz ausgestellt werde.