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20% der Ackerfläche wegen Krieg nicht nutzbar

AgE |

 

Die ukrainische Regierung zeigt sich trotz der zuletzt erzielten Erfolge auf dem Schlachtfeld gegen Russland mit Blick auf die Landwirtschaft pessimistisch. Diese Felder sind entweder vermint, Teil des Schlachtfeldes oder von Russland besetzt.

 

Mindestens 20 % der Agrarflächen der Ukraine seien im kommenden Jahr nicht nutzbar, berichtete der stellvertretende Agrarminister Markiyan Dmytrasevych am 25. Oktober per Online-Schaltung vor dem Landwirtschaftsausschuss des Europaparlaments in Brüssel.

 

Schwierige Minenräumung

 

Er verwies darauf, dass diese Flächen entweder vermint oder Teil des Schlachtfeldes seien beziehungsweise sich in den von Russland besetzten Gebieten befänden. Aktuell hätten lediglich rund 60% der Ackerflächen bestellt werden können, erklärte der stellvertretende Ressortchef. Je nachdem, wie sich die Lage im kommenden Frühjahr entwickeln werde, könne der Anteil von Flächen, die 2023 nicht abgeerntet werden könnten, sogar auf bis zu 40% steigen.

 

Insbesondere die Minenräumung gestalte sich schwierig. Was sein Land jetzt benötige, sei vor allem Saatgut. Lieferungen davon könnten helfen, im Frühjahr - soweit möglich - die Flächen mit Sommerfrüchten zu bestellen. Von den EU-Agrarpolitikern nach gewünschten Hilfen gefragt, bekräftigte Dmytrasevych insbesondere die Forderung seiner Regierung nach Lastwagen, um den Transport von Getreide über die Solidaritätskorridore forcieren zu können. In diesem Zusammenhang stellte der stellvertretende Minister klar, dass die Ukraine weiter auf diese Solidaritätskorridore angewiesen sei. Er appellierte an die Abgeordneten, diese Exportwege langfristig auszulegen.

 

Düngemittelknappheit

 

Zwar sei der Transport über den Landweg sehr viel teurer als über den Seeweg, jedoch bestehe die Sorge, dass Russland den Ende November auslaufenden Grain Deal zur Offenhaltung der ukrainischen Schwarzmeerhäfen nicht verlängere. Daher sei die Ukraine auf die EU zum Export der eigenen Agrargüter dringend angewiesen, betonte Dmytrasevych.

 

Ein weiteres Problem sei die Düngemittelknappheit. Auch dies werde aller Voraussicht nach die Erträge beziehungsweise Erntemenge reduzieren. Zudem würden auch die zuletzt massiv ausgeweiteten Angriffe auf die ukrainische Energieversorgung die Landwirte hart treffen. Dies gelte unter anderem für die Milchkuh- und die Geflügelhaltungen. Nachdrücklich bat Dmytrasevych die EU daher um die Bereitstellung von Dieselgeneratoren. Indes wiesen Abgeordnete des Landwirtschaftsausschusses darauf hin, dass es auch in der EU teilweise Engpässe gebe. So stellten die Agrarsprecher der liberalen Fraktion Renew Europe (RE) und der Grünen/EFA, Ulrike Müller und Martin Häusling, fest, dass aktuell auch in der Europäischen Union ein Mangel an Dieselgeneratoren herrsche.

Kommentare (1)

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  • Bob Achter | 05.11.2022
    Die Tatsache, dass die Kampfhandlungen sich auf ukrainisches Territorium beschränken und die Ukraine die ganze Last der Zerstörung trägt und Jahrzehnte brauchen wird, um sich von dieser Aggression wirtschaftlich zu erholen, während der russische Aggressor sich so seiner veralteten Munition entledigt und nebst den Sanktionen überaus glimpflich davonkommt ist eigentlich eine zum Himmel schreiende Ungerechtigkeit, die mit keinem Argument schöngeredet werden kann.

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